Wirtschaft

Verkauf unter Marktwert Barclays verscherbelt Blackrock

Die britische Großbank Barclays stößt Blackrock-Anteile unter Marktwert ab.

Die britische Großbank Barclays stößt Blackrock-Anteile unter Marktwert ab.

(Foto: picture alliance / dpa)

Barclays verkauft ihren Anteil von 20 Prozent am weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock. Doch weil die britische Großbank dringend Geld braucht, um ihr Eigenkapital zu stärken, stößt sie das Paket sogar unter Marktwert ab – trotzdem könnte am Ende ein kleiner Gewinn hängenbleiben.

Die britische Bank Barclays hat ihre Anteile am US-Vermögensverwalter Blackrock für 5,5 Milliarden US-Dollar (4,3 Mrd Euro) verkauft. 26,2 Mio. Blackrock-Aktien würden für 160 US-Dollar je Papier und damit etwa zwei Prozent unter dem New Yorker Schlusskurs vom Dienstag angeboten, teilte die britische Großbank mit. Blackrock werde zudem 6,4 Mio. Anteilscheine für eine Milliarde US-Dollar über ein Aktienrückkaufprogramm erwerben. Die Blackrock-Aktie verlor nachbörslich über zwei Prozent auf 159,80 US-Dollar.

Die Bank hatte das Investment im vergangenen Jahr bereits auf 5,5 Mrd. US-Dollar abgeschrieben, so dass bilanztechnisch ein kleiner Gewinn herausspringen könnte. Barclays will mit dem Schritt die Kapitalrendite verbessern. Die selbst gesteckte Zielmarke von 13 Prozent wird gegenwärtig mit 6,6 Prozent deutlich verfehlt.

Barclays verkauft den Blackrock-Anteil im Zuge der verschärften Kapitalanforderungen. Nach den neuen Kapitalvorschriften müssen Banken mehr Eigenkapital für Beteiligungen an Vermögensverwaltern und ähnlichen Finanzfirmen vorhalten. Dies macht solche geschäftlichen Verstrickungen für die Geldhäuser unattraktiver.

Barclays besitzt den Blackrock-Anteil seit 2009. Die Bank hatte ihre eigene Vermögensverwaltung Barclays Global Investors damals für 13,5 Mrd. Dollar an Blackrock verkauft und im Gegenzug einen Anteil von rund 19,6 Prozent an den Amerikanern übernommen. Für Barclays bedeutete das Geschäft eine wichtige Geldspritze, um ohne Staatshilfe durch die Finanzkrise zu steuern, Blackrock war an die weltweite Spitze der Vermögensverwalter aufgestiegen. Die Blackrock-Aktien hatten Barclays 2011 aber durch Kursverluste Abschreibungen eingebrockt.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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