Halbwegs entspannte Landwirte Bauernverband prüft die Lage
21.10.2010, 13:44 UhrSteigende Preise an den Agrarmärkten lassen Landwirte in Deutschland gelassener zu Werke gehen: Weil die Erlöse für Getreide, Obst und Gemüse zulegen, hellt sich die Stimmung zwischen Feld, Stall und Silo etwas auf.

Die Arbeiten des Sommers sind erledigt: Jetzt steht das große Holzen an.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Bauern blicken zunehmend optimistischer in die Zukunft. Das Konjunkturbarometer des Deutsche Bauernverband (DBV) tendierte im September weiter nach oben. Der sogenannte Agrar-Index wies einen Wert von 28,2 Punkten aus nach 21,0 Zählern im Juni.
Die Ursachen für den Anstieg lägen vor allem in den gestiegenen Getreidepreise, höheren Milchpreisen und stabilen Preisen für Kartoffeln, Obst und Gemüse, teilte der Verband mit. Nur die Milchbauern seien etwas verhaltener optimistisch.
"Die Stimmungslage der deutschen Bauern wäre sicherlich noch deutlich besser ausgefallen, wenn die Schlachtschweinepreise nicht unter Druck gestanden hätten", hieß es in einer Mitteilung des Verbandes. "Auch werden die anziehenden Preise auf der Kostenseite, insbesondere bei Dünge- und Futtermitteln, schmerzhaft spürbar."
Die Bauern werden das vergangene Wirtschaftsjahr voraussichtlich mit einem leichten Minus abschließen, kündigte DBV-Generalsekretär Helmut Born an.
Mit der weiteren Aufhellung der Stimmung habe sich die Investitionsbereitschaft der Betriebe nicht verbessert, hieß es beim DBV weiter. Nur 38 Prozent der Betriebe wollten in den nächsten sechs Monaten investieren. Dies sei genau soviel wie vor einem Jahr. Dafür aber sei das Investitionsvolumen kräftig gestiegen.
Im nächsten halben Jahr sollen nach Verbandsangaben knapp 7 Mrd. Euro in Neuanschaffungen fließen - rund eine Milliarde mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar wird vierteljährlich im Auftrag des DBV, des VDMA Fachverbandes Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Zur aktuellen Befragungsrunde im September befragte das Marktforschungsinstitut "Produkt + Markt" den Angaben zufolge rund 1000 Landwirte und Lohnunternehmer.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa