Wirtschaft

Keine Bad Bank für Landesbank Bayern macht Rückzieher

Die Eigentümer der BayernLB verwerfen nach einem Zeitungsbericht die Errichtung einer Bad Bank. Experten der Citigroup hatten für die Landesbank die Einrichtung einer Abwicklungsgesellschaft geprüft. Die Konditionen erschienen den Experten offenbar nicht attraktiv genug.

In Finanzkreisen wird mit einem Verlust der BayernLB im vergangenen Jahr von rund drei Mrd. Euro gerechnet.

In Finanzkreisen wird mit einem Verlust der BayernLB im vergangenen Jahr von rund drei Mrd. Euro gerechnet.

(Foto: REUTERS)

Bayern hat sich einem Zeitungsbericht zufolge vorerst gegen die Errichtung einer Bad Bank für die BayernLB entschieden. "Eine externe Prüfung hat ergeben, dass eine Bad Bank für die BayernLB wenig sinnvoll wäre", sagte der CSU-Politiker Ernst Weidenbusch der "Süddeutschen Zeitung". Weidenbusch ist Vorsitzender der Landesbank-Kommission des Bayerischen Landtags.

Ähnlich äußerte sich Kommissionsmitglied Bernhard Pohl von den Freien Wählern in dem Bericht: "Eine Bad Bank würde nur Bürokratie und Kosten verursachen." Die BayernLB wollte sich dem Blatt zufolge nicht äußern. In ihrem Umfeld heiße es jedoch, es sei nicht ausgeschlossen, dass zu einem späteren Zeitpunkt doch noch eine externe Bad Bank angestrebt werde, falls neue Umstände einträten.

In Bad Banks können toxische Wertpapiere oder auch ganze Geschäftsbereiche eingebracht werden. Der Staat stützt dies mit Garantien ab, bei der Bank wird damit Eigenkapital frei. Bislang haben die Hypo Real Estate (HRE) und die WestLB eine Bad Bank in Form einer Abwicklungsanstalt beantragt.

Teilhaber an Verlust beteiligen

Der Tageszeitung "Die Welt" zufolge sucht Bayern zudem nach Wegen, anstehende Zinsausfälle auf seine Stille Einlage bei der Landesbank auszugleichen. Es werde geprüft, "ob ein Teil der Einlage vorzeitig zurückgezahlt werden kann, um entsprechende Einnahmen zu verbuchen", sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums der Zeitung.

In Finanzkreisen wird mit einem Verlust der BayernLB im vergangenen Jahr von rund drei Mrd. Euro gerechnet. Besonders belasteten Kreditausfälle der Kärntner Bank HGAA und Abschreibungen auf deren Buchwert. Die BayernLB hatte die HGAA nach einem Milliardendebakel an die Republik Österreich verschenkt. Die BayernLB wird die Inhaber von Stillen Einlagen und Genussrechten voraussichtlich an dem Verlust beteiligen. Die Höhe der Verlustbeteiligung werde voraussichtlich rund 15 Prozent betragen, hatte die Bank am vergangenen Mittwoch die angekündigt.

Der Freistaat hält infolge seiner milliardenschweren Finanzspritze für die Bank künftig knapp 96 Prozent der Anteile, die Beteiligung der bayerischen Sparkassen verringert sich auf gut vier Prozent. Einst waren beide Partner jeweils zur Hälfte an dem Institut beteiligt.

Quelle: ntv.de, rts

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