Hinweise auf Täuschung BayernLB hofft auf Schadenersatz
05.05.2011, 13:08 Uhr
Sieht die BayernLB einen Teil ihres Geldes wieder?
(Foto: dpa)
Die Bayerische Landesbank hat offenbar gute Chancen, sich wenigstens einen Teil ihres Milliarden-Verlustes bei der österreichischen Hypo Alpe Adria wiederzuholen. Medienberichten zufolge sind nun Dokumente aufgetaucht, die belegen könnten, dass die Landesbank getäuscht wurde.
Die Bayerische Landesbank hat nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" gute Chancen, einen großen Teil ihres Milliarden-Verlustes bei der österreichischen Hypo Alpe Adria ersetzt zu bekommen. Dokumente der Kärntner Bank und aus österreichischen Justizakten enthielten zahlreiche Hinweise, dass die BayernLB 2007 beim Kauf der Hypo Alpe Adria getäuscht wurde, berichtete die "SZ".
Den Unterlagen zufolge soll die Hypo-Bilanz, auf deren Grundlage die BayernLB die Kärntner Bank erworben hatte, falsch gewesen sein. Das Eigenkapital soll künstlich um 100 bis 200 Mio. Euro erhöht gewesen sein. Die Altaktionäre der österreichischen Bank, darunter das Land Kärnten, sollen laut "SZ" von fragwürdigen Zahlen, ominösen Vorzugsaktien und dunklen Vorgängen gewusst haben.
Altaktionäre sollen zahlen
Die BayernLB macht bereits Schadenersatzansprüche gegen Altaktionäre der Hypo geltend. Beim Land Kärnten und dessen Landesholding, das die Kärntner Anteile an der Hypo Alpe Adria verwaltet hat, sind laut "SZ" bereits mehrere Schreiben eingegangen. Darin sei seitens der BayernLB von der "Möglichkeit der Rückabwicklung" die Rede. Eine Rückabwicklung würde bedeuten, dass die Landesbank ihren vollständigen Schaden, der sich auf 3,7 Mrd. Euro beläuft, geltend machen könnte.
In einem Antwortschreiben an Bayerns Regierung hat Kärnten dem Bericht zufolge die Vorwürfe und Forderungen "auf das Schärfste zurückgewiesen". Um sich zu wehren, will Kärnten notfalls die Bayern LB verklagen. Die Landesbank habe ihrerseits, so der Vorwurf, das Land Kärnten später über die Schieflage bei der Hypo Alpe Adria "arglistig getäuscht".
Die BayernLB prüft nach Informationen der "SZ" vor allem, wie die Hypo Alpe Adria einst an österreichische Prominente und Industrielle sogenannte Vorzugsaktien verkauft hatte und auf diese Weise zu neuem Kapital gekommen war. Diese Geldbeschaffung soll bei der Hypo in einer Bilanzfälschung geendet haben, und diese soll vertuscht worden sein.
Quelle: ntv.de, AFP