Fünf Millionen ohne Gegenleistung BayernLB in Erklärungsnot
14.02.2010, 20:01 UhrIm Zuge der Aufräumarbeiten bei der BayernLB kommen nach und nach immer mehr schmutzige Details ans Tageslicht. Einem Zeitungsbericht zufolge verdichten sich die Hinweise, dass beim Kauf der Hypo Alpe Adria (HGAA) Korruption im Spiel war. Auch der Name von Jörg Haider taucht wieder auf.

Im Auge des Löwen vor der BayernLB-Zentrale scheint das Entsetzen kein Ende nehmen zu wollen.
(Foto: REUTERS)
Bei der in Sachen Alpenexpansion glücklosen BayernLB haben einem Zeitungsbericht zufolge Ermittlungen zu Millionenzahlungen für ein österreichisches Fußballstadion den Korruptionsverdacht erhärtet. Das schreibt die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft.
Der verstorbene frühere Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider soll die Sponsor-Zahlungen 2007 zur Bedingung für den Verkauf der Hypo Alpe Adria (HGAA) an die BayernLB gemacht haben. Inzwischen ermittele die Staatsanwaltschaft gegen mehr als zehn Beschuldigte - neben damaligen Vorstandsmitgliedern auch gegen Beschäftigte der Landesbank und deren Berliner Tochterbank DKB, die in die Sponsor-Zahlungen verwickelt sein sollen.
Den "SZ"-Informationen zufolge hatte es in Österreich gegen den Verkauf der HGAA an die BayernLB Widerstand gegeben, den Haider aber beiseite räumte. Ebenfalls im Mai 2007 habe Haider vereinbart, dass Kärnten einen Erstligaclub aus Oberösterreich kaufte, der nach Klagenfurt übersiedelte und seither dort im neuen Stadion spielt.
Lange Schatten in Kärnten
Das Geld für den Kauf des SK Austria Kärnten kam demnach von der HGAA: Die Klagenfurter Bank sponserte das fortan nach ihr benannte Stadion und zahlte im Juni 2007 einen Zehn-Jahres-Vertrag auf einen Schlag mit fünf Millionen Euro aus.
Das war der damals schon klammen HGAA offenbar nur möglich, weil die BayernLB-Tochter DKB einsprang, schreibt die "SZ". Die DKB ging demnach eine "Unterbeteiligung" an dem Sponsorvertrag der HGAA für das Stadion ein. Zwei Millionen Euro flossen 2009 letztlich trotz der Widerstände von DKB-Verantwortlichen von Berlin nach Kärnten.
In Kreisen der BayernLB wird laut "SZ" eingeräumt, die DKB habe für ihr Geld keine Gegenleistung bekommen, das Sponsoring sei nur ein Alibi für die Überweisung gewesen. Damit könne neben Korruption auch Veruntreuung von Bankvermögen vorliegen, hieß es.
Quelle: ntv.de, dpa