Wirtschaft

200 Millionen Schadenersatz BayernLB nimmt sich Ex-Chefs vor

Sollen kräftig zahlen: Gerhard Gribkowsky und seine ehemaligen Vorstandskollegen.

Sollen kräftig zahlen: Gerhard Gribkowsky und seine ehemaligen Vorstandskollegen.

(Foto: REUTERS)

Die BayernLB will wegen des Debakels um die HGAA-Bank offenbar 200 Millionen Euro Schadenersatz von ihren ehemaligen Vorständen eintreiben. Die Klage gegen den in Untersuchungshaft sitzenden Ex-Risikochef Gribkowsky soll dabei vorgezogen werden.

Die BayernLB will Finanzkreisen zufolge von ihrem früheren Vorstand wegen der fatalen Übernahme der österreichischen Bank HGAA 200 Mio. Euro Schadenersatz einklagen. Die Summe solle insgesamt von den acht damaligen Vorständen eingeholt werden, darunter der frühere Bankchef Werner Schmidt sowie der in Untersuchungshaft sitzende Ex-Risikochef Gerhard Gribkowsky, hieß es. Deutschlands zweitgrößte Landesbank wollte sich nicht äußern.

Eine entsprechende Klage solle demnächst beim Landgericht München eingereicht werden, hieß es weiter. Über das Vorhaben hatte bereits die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Die Klage gegen Gribkowsky wird laut "SZ" vorgezogen, um Zugriff auf das Vermögen in Höhe von 25 Mio. Euro zu erhalten, das demnach in einer vom Ex-Risikovorstand betriebenen österreichischen Privatstiftung liegt.

Gribkowsky war Anfang des Monats verhaftet worden. Nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft wird gegen den ehemaligen Risikovorstand der Bank wegen des Verdachts der Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung ermittelt. Gribkowsky erhielt den bisherigen Ermittlungen zufolge 50 Mio. Dollar (37 Mio. Euro) an Bestechungsgeld. Bei dem Fall geht es um den Verkauf von Formel-1-Anteilen im Jahr 2006, die zuvor von der Landesbank gehalten worden waren.

Mit der 2007 übernommenen HGAA wollte die BayernLB eigentlich in Osteuropa expandieren. In der Finanzkrise wurde die Tochter aber wegen hoher Kreditausfälle zum Milliardengrab. Mittlerweile hat die BayernLB die HGAA an Österreich verschenkt. Der Gesamtverlust für die BayernLB beläuft sich auf 3,7 Mrd. Euro, für die der Steuerzahler geradestehen muss.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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