Landesbank verdient wieder Geld BayernLB trifft ins Schwarze
31.01.2011, 15:43 UhrEin überraschend starkes viertes Quartal beschert der Kummer gewöhnten BayernLB eine ordentliche Jahresbilanz. Vor allem deutlich weniger Rückstellungen für faule Kredite und Einsparungen bei den Verwaltungskosten treiben das Unternehmen deutlicher als erwartet in die Gewinnzone.
Nach milliardenschweren Verlusten in den vergangenen Jahren ist die BayernLB wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Dank eines guten vierten Quartals schrieb das Institut 2010 einen Vorsteuergewinn von rund 800 Mio. Euro, wie die zweitgrößte deutsche Landesbank am Montag mitteilte. Im Vorjahr stand noch ein Verlust von knapp 2,8 Mrd. Euro zu Buche.
Das Ergebnis der BayernLB fällt deutlich besser aus als erwartet. Mitte November hatte Finanzchef Stefan Ermisch für das Gesamtjahr noch ein Vorsteuerergebnis unter 669 Mio. Euro angekündigt. Anders als gedacht schrieb das Institut aber von Oktober bis Dezember dank einer guten Entwicklung im Kerngeschäft schwarze Zahlen. Zwar musste die BayernLB ihrer ungarischen Tochter MKB wegen deren Verlusten Kapital in Höhe von 173 Mio. Euro nachschießen. Dennoch schrumpfte die Risikovorsorge per Jahresende auf rund 800 Mio. Euro nach 3,3 Mrd. Euro Ende 2009 (inklusive der Kärntner HGAA).
Wichtiger Ergebnistreiber ist auch der vom neuen BayernLB-Chef Gerd Häusler eingeschlagene Sparkurs mit der Streichung tausender Stellen. Dadurch sank der Verwaltungsaufwand auf gut 1,4 Mrd. Euro. "Wir sehen daran, dass wir mit unserem auf den Kunden ausgerichteten Geschäftsmodell auf einem guten Weg sind", sagte Häusler.
Genussscheine werden wieder verzinst
Damit brechen auch für die Genussschein-Inhaber der Bank - etwa große Pensionsfonds, Versicherungen oder Sparkassen - wieder bessere Zeiten an: Sie erhalten nunmehr ihren vollen investierten Betrag zurück, nachdem ihre Papiere zwischenzeitlich wegen einer Kapitalherabsetzung nur noch 85 Prozent des Nominalwerts hatten. Zudem werden die Zinszahlungen aus den Verlustjahren 2008 und 2009 nachgeholt. In den beiden Jahren waren wegen Sonderlasten für riskante US-Wertpapiere beziehungsweise die mittlerweile verschenkte Kärntner Bank HGAA insgesamt fast acht Mrd. Euro an Verlusten aufgelaufen.
Auch die Inhaber von Stillen Einlagen dürfen darauf hoffen, dass sie ihr Geld wiederbekommen. Die BayernLB ist die erste deutsche Bank, die einen vorläufigen Einblick in ihre Bilanz gibt. Die endgültige Jahresbilanz will die BayernLB am 30. März vorlegen.
Quelle: ntv.de, rts