Wirtschaft

Monatsbericht zur Konjunkturlage Beamte betasten die Inflation

Der aktuelle Anstieg bei den Verbraucherpreisen bereitet nun den Beobachtern im Bundesfinanzministerium zunehmende Sorgen. Auf Jahressicht sieht die Expertenschar unter Finanzminister Wolfgang Schäuble allerdings weiterhin keine größere Gefahr.

Blättert lieber gleich vor bis zur Jahresprojektion: Finanzminister Wolfgang Schäuble (Archivbild).

Blättert lieber gleich vor bis zur Jahresprojektion: Finanzminister Wolfgang Schäuble (Archivbild).

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Preisklima in Deutschland hat sich nach Einschätzung der Bundesregierung eingetrübt. "Der Preisdruck auf der Verbraucherstufe hat in Deutschland zu Jahresbeginn zugenommen", heißt es im Monatsbericht des Finanzministeriums.

Trotz eines spürbaren Preisauftriebs hält das Ministerium aber an seiner bisherigen Jahresprojektion fest. Der Anstieg des Preisniveaus dürfte im Jahresdurchschnitt knapp unterhalb des Stabilitätsziels der Europäischen Zentralbank (EZB) für das Eurogebiet bleiben, schätzt das Bundesfinanzministerium. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an.

Der konjunkturelle Aufschwung setze sich mit moderatem Tempo fort, auch wenn die Produktionstätigkeit in der Industrie zum Jahresauftakt verhalten ausgefallen sei. "Die aktuellen Stimmungsindikatoren signalisieren, dass die gesamtwirtschaftliche Aktivität in Deutschland im weiteren Jahresverlauf wieder an Schwung gewinnen dürfte", heißt es.

Die Exportdynamik habe sich zu Beginn dieses Jahres spürbar abgeflacht, stellt die amtliche Expertise zur Konjunkturlage fest. "Die nominalen Warenausfuhren gingen im Januar gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt merklich zurück.

Etwaige Auswirkungen der Erdbeben- und Reaktor-Katastrophe in Japan sind in dieser Einschätzung nicht enthalten. Die Bundesregierung geht dem März-Bericht zufolge für 2011 weiter von einem Wachstumsplus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von preisbereinigt 2,3 Prozent aus.

Auf den vorgelagerten Preisstufen - als Frühindikatoren für künftige Inflationstendenzen auf der Verbraucherstufe - sei bereits seit längerem ein spürbarer Preisauftrieb zu beobachten. Der Bericht bezieht sich damit unter anderem auf die Großhandelspreise. Auch die Importe hätten sich im Januar um 11,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verteuert.

Die Preise für Vorleistungsgüter erreichten dem Monatsbericht zufolge einen neuen Höchststand. Auch Verbrauchsgüter, insbesondere Nahrungsmittel, seien deutlich teurer als vor einem Jahr. "Vor diesem Hintergrund sowie angesichts gestiegener Preiserwartungen der Verbraucher und Unternehmen hat sich das Preisklima am aktuellen Rand etwas eingetrübt", heißt es.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen