Schwarze Zahlen, besserer Ausblick, Kursplus Nordex hat Rückenwind
15.08.2013, 10:10 Uhr
Windkraft zahlt sich für Nordex aus.
(Foto: picture alliance / dpa)
Während Deutschlands Solarbranche mit Umsatzeinbrüchen, Verlusten und Pleiten aufwartet, meldet Nordex die Rückkehr in die Gewinnzone. Zudem erhöht der Windturbinenbauer seinen Ausblick. Das kommt nicht nur bei den Analysten hervorragend an.
Für den Windturbinenbauer Nordex zahlen sich die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen zunehmend aus. Der Konzern schaffte im 1. Halbjahr die Rückkehr in die Gewinnzone, wie Nordex mitteilte. Gleichzeitig sei ein rasanter Umsatzanstieg verbucht worden.
Den Vorstand stimmt das optimistischer: Er erwartet nun für das laufende Jahr einen Umsatz und Auftragseingang in der Höhe von jeweils 1,3 Milliarden bis 1,4 Milliarden Euro und damit 100 Millionen Euro mehr als bislang angepeilt. Die operative Umsatzrendite, die sogenannte Ebit-Marge soll 2,5 bis 3,5 Prozent erreichen statt 2,0 bis 3,0 Prozent wie bisher prognostiziert.
Unterm Strich ein Plus
Der Vorstand betonte, das Neugeschäft entwickele sich weiter schwungvoll. Im 1. Halbjahr schnellten die Auftragseingänge um 61 Prozent auf 839,4 Millionen Euro in die Höhe, die Erlöse aufgrund florierender Geschäfte in Europa um 57 Prozent auf 661 Millionen Euro. Das Ebit erreichte 15 Millionen Euro nach einem Verlust von 13,1 Millionen vor Jahresfrist. Der Überschuss lag bei 1,3 Millionen Euro nach einem Minus von 23,3 Millionen Euro vor einem Jahr.
Nordex ächzte seit Jahren wie die Wettbewerber Repower - mit der Konzernmutter Suzlon - und Vestas unter Überkapazitäten und Preisverfall. Im vergangenen Jahr hatte Nordex auch Kosten für den Umbau des Konzerns tragen müssen. Das Unternehmen zog sich damals weitgehend aus der Produktion in China zurück. Dort habe Nordex "keine Aussichten auf ein deutlich höheres Geschäftsvolumen und attraktive Margen" gehabt, sagte Vorstandschef Jürgen Zeschky jüngst. Auch das Geschäft in den USA hat der Hersteller zurückgefahren. Zeschky sagte, dort seien die Rahmenbedingungen "nicht verlässlich oder aus einem Guss geprägt".
Kapitalerhöhung in Sichtweite?
Am Markt kamen die Zahlen gut an, die Anleger scheinen zufrieden: Der Kurs der Papiere legte um rund 6 Prozent zu in einem eher verhaltenen Marktumfeld.
Positives gab es auch von Analystenseite: So sieht ein Experte Anpassungsbedarf nach oben bei den Konsensschätzungen im Markt. Den neuen Ausblick bezeichnete er als konservativ. Er könne sich gut vorstellen, dass Nordex am oberen Ende der eigenen Schätzungen berichten werde, sagte er Dow Jones Newswires. Der Analyst schloss nicht aus, dass Nordex in den kommenden zwei Jahren eine Kapitalerhöhung durchführen muss, um das Wachstum zu finanzieren.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ