Wirtschaft

GM-Garantie für Opel Bei Wortbruch eine Milliarde

Das ist mal eine konkrete Ansage und Opel wird die Konzern-Mutter GM wohl gerne beim Wort nehmen, wenn sie ihren Investitionszusagen nicht nachkommt. Für diesen Fall sagt GM den Opel-Mitarbeitern nämlich für jedes Jahr, in denen die Vereinbarungen nicht eingehalten werden, 265 Mio. Euro zu.

Die US-Regierung prescht mittlerweile mit dem GM-Börsengang voran.

Die US-Regierung prescht mittlerweile mit dem GM-Börsengang voran.

(Foto: picture alliance / dpa)

General Motors (GM) zahlt den Opel-Beschäftigten bis zu 1,1 Mrd. Euro, falls der US-Automobilhersteller seinen Investitionsverpflichtungen nicht nachkommt. Dies sieht eine vorläufige Vereinbarung mit den europäischen Gewerkschaften vor, wie aus einer veröffentlichen Eingabe der General Motors Co an die US-Börsenaufsicht hervorgeht.

GM hatte sich im Februar verpflichtet, bis einschließlich 2014 insgesamt 11,0 Mrd. Euro zu investieren, um 80 Prozent der Opel-Modellpalette zu modernisieren.

Sollte GM diese Investitionen nicht leisten, wird der US-Automobilkonzern den Beschäftigten von Opel und Vauxhall der vorläufigen Vereinbarung zufolge zwischen 2011 und 2014 bis zu 265 Mio. Euro jährlich zahlen - die gleiche Summe, die GM durch Zugeständnisse der Gewerkschaften im Rahmen eines Sanierungspaket spare. Der vorläufigen Vereinbarung zufolge werden in Europa unter anderem 8.000 Stellen gestrichen und die Kapazitäten um 20 Prozent gesenkt.

Der Automobilkonzern aus Detroit erwartet der Eingabe zufolge, seine Investitionszusagen zu erfüllen. Die endgültige Vereinbarung mit den europäischen Gewerkschaften soll bis zum 30. September abgeschlossen werden.

Opel-Betriebsrat: Abfindungen zu gering

Der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel kritisierte unterdessen das Abfindungsangebot des Unternehmens für langjährig Beschäftigte. "Wir hätten uns deutlich mehr gewünscht", sagte Einenkel den Zeitungen der WAZ-Gruppe. In früheren Jahren habe es höhere Abfindungen bei Opel gegeben, diesmal sei die Formel, mit der die Zahlungen ermittelt werden, jedoch nicht mit dem Betriebsrat ausgehandelt worden, sagte Einenkel der Zeitungsgruppe.

Opel wirbt mittlerweile mit einer lebenslangen Garantie um Kunden. Hier Opel-Chef Nick Reilly mit seiner Entwickungschefin Rita Frost.

Opel wirbt mittlerweile mit einer lebenslangen Garantie um Kunden. Hier Opel-Chef Nick Reilly mit seiner Entwickungschefin Rita Frost.

(Foto: picture alliance / dpa)

Opel bietet den Beschäftigten in seinem Bochumer Werk den Angaben der WAZ-Gruppe zufolge Abfindungen in sechsstelliger Höhe an. Ein Unternehmenssprecher sagte demnach, es gelte die Formel "Lebensalter mal Betriebszugehörigkeit in Jahren mal Monatsgehalt geteilt durch 35". Ein 50-Jähriger, der 24 Jahre lang als Autobauer gearbeitet hat, könne bei 3000 Euro Monatsgehalt also mit einer Abfindung in Höhe von gut 100.000 Euro rechnen.

Einenkel kritisierte vor diesem Hintergrund außerdem, dass eine Berufszugehörigkeit von mehr als 24 Jahren nicht angerechnet werde. Opel will bis Ende kommenden Jahres 1800 der derzeit rund 5000 Stellen in seinem Bochumer Opel-Werk streichen.

Quelle: ntv.de, DJ/rts/AFP

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