Wirtschaft

Kleber läuft besser als Kosmetik Beiersdorf erwartet mehr

Produktion mit gepflegten Händen.

Produktion mit gepflegten Händen.

(Foto: dapd)

Nach dem ersten Halbjahr steht der Hamburger Dax-Konzern Beiersdorf besser da als am Markt erwartet: Der Gewinn geht überraschend moderat zurück. Analysten klatschen Beifall. Der Vorstand erfreut die Anleger mit einer optimistischen Umsatzprognose.

Eine steigende Nachfrage nach Tesa-Klebstoffen hat dem Hamburger Konsumgüterspezialisten Beiersdorf mehr Umsatz beschert. In den ersten sechs Monaten legte der Umsatz um 2,6 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis stieg von 249 auf 258 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit. Der Nivea-Hersteller blickt nach dem ersten Halbjahr etwas optimistischer auf das Gesamtjahr. Konzernweit wird nun ein leichtes Umsatzplus erwartet.

Wirbt mit dem Bundestrainer für Pflegeprodukte: Beiersdorf-Chef Thomas-B. Quaas (links, Archivbild).

Wirbt mit dem Bundestrainer für Pflegeprodukte: Beiersdorf-Chef Thomas-B. Quaas (links, Archivbild).

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Umbau der Kosmetiksparte belastet den Hamburger Dax-Konzern dagegen weiter. Im zweiten Quartal sank der Betriebsgewinn um 8 Prozent auf 183 Mio. Euro. Das Unternehmen verwies auf die Kosten im Zusammenhang mit der Straffung des Sortiments und die höheren Werbeausgaben. Branchenexperten hatten allerdings im Schnitt mit 155 Mio. Euro deutlich weniger Gewinn erwartet.

Die Geschäftsziele hob Beiersdorf dagegen leicht an. Demnach soll der Konzernumsatz das Vorjahresniveau von 6,2 Mrd. Euro leicht übertreffen. Zuvor war man in Hamburg von einem stabilen Umsatz ausgegangen. Die operative Rendite werde wegen der Kosten für die Neuausrichtung auf 10 bis 11 Prozent sinken.

Kurswechsel im Drogeriemarkt

Der Kosmetikhersteller hat unrentable Produkte aus den Regalen genommen und versucht nun mit hohem Werbeaufwand, seine Geschäfte wieder in Fahrt zu bringen. Konkurrenten wie Procter & Gamble und L'Oreal hatten das von der Tchibo-Mutter Maxingvest kontrollierte Traditionsunternehmen in seinem Kerngeschäft angegriffen und ihm Umsatz abgejagt.

An der Börse kamen die Geschäftszahlen des Hamburger Unternehmens sehr gut an: Die Aktien von Beiersdorf legten zeitweise kräftig zu. Nach der Vorlage des Quartalsberichts sorgte vor allem die übliche Telefonkonferenz mit Analysten für zusätzlichen Rückenwind. "Eine Marketing-Kampagne scheint gut anzukommen, obwohl sie erst wenige Wochen läuft", meinte ein Teilnehmer. Das Unternehmen habe sich außerdem zuversichtlich zur Margenentwicklung bei Tesa geäußert.

Investoren honorierten vor allem den unerwartet moderaten Gewinnrückgang. Die Aktie zählte zeitweise mit deutlichem Abstand zu den größten Gewinnern im Leitindex. Eine kleine positive Überraschung sei auch die etwas optimistischere Umsatzprognose des Vorstands, hieß es in einem Kommentar der DZ Bank.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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