Oettinger holt die Lupe raus Benzinpreis auf den Prüfstand
03.04.2010, 11:23 UhrDer kräftige Preisanstieg an den Zapfsäulen zum Start der Osterferien ruft EU-Energiekommissar Oettinger auf den Plan. Seine Fachleute sollen nun prüfen, ob das Argument der Ölkonzerne von steigender Nachfrage in den Ferien überhaupt stimmt.

Dicke Oster-Überraschung an der Zapfsäule: Pünktlich zum Ferienstart steigen die Preise.
(Foto: dpa)
EU-Energiekommissar Günther Oettinger will den Ölkonzernen wegen ihrer hohen Benzinpreise auf die Finger schauen. "Jetzt müssen wir das Argument der Ölkonzerne, die höheren Preise seien auf die größere Nachfrage während der Ferien zurückzuführen, genauer prüfen", sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag".
Seine Fachleute würden in den nächsten Jahren "sehr genau beobachten, ob der Gesamtspritverbrauch in den Ferienzeiten tatsächlich zunimmt". Nur wenn dies der Fall sei, wären höhere Spritpreise nachvollziehbar. "Die steigenden Benzinpreise pünktlich zu den Osterferien sind ein Ärgernis für alle Autofahrer nicht nur in Deutschland, sondern in vielen anderen Staaten der EU", betonte Oettinger.
Mit Entlastungen für die Verbraucher rechnet der Energiekommissar nicht. Fossile Brennstoffe, insbesondere Benzin, würden mittelfristig teurer, sagte der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs. Umso wichtiger sei es, eine ausreichende Versorgung der EU-Mitgliedsländer mit Energie, insbesondere mit erneuerbaren Energien und durch Effizienzsteigerung, sicherzustellen.
Benzin und Diesel hatten im März die Verbraucherpreise in Deutschland so stark steigen lassen wie seit über einem Jahr nicht mehr.
Quelle: ntv.de, rts/AFP