Wirtschaft

Behält GM die Tochter Opel? Berlin weiß von nichts

Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine Indizien für einen Verzicht des US-Autobauers General Motors auf den Verkauf von Opel. Die Regierung und Arbeitnehmervertreter lehnen einen Verbleib von Opel im GM-Konzern ab.

Ist die Entscheidung schon gefallen?

Ist die Entscheidung schon gefallen?

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine Indizien für einen Verzicht des US-Autobauers General Motors auf den Verkauf von Opel. "Unsere Informationen aus den Entscheidungsgremien in Amerika haben keine Hinweise darauf ergeben, dass General Motors Opel behalten will", sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" Auch ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, man wisse nichts von einer angeblichen Entscheidung, Opel zu behalten.

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte unter Berufung auf Informationen aus dem GM-Verwaltungsrat berichtet, der US-Konzern wolle Opel behalten und sich bei einer Verwaltungsratssitzung am Dienstag für diesen Weg aussprechen. Damit wolle er unter anderem verhindern, dass die Technologie des Unternehmens nach Russland abfließen könnte und dort in den kommenden Jahren ein neuer Wettbewerber entstehe. Das von der Bundesregierung favorisierte Angebot für Opel kommt vom einem Bieterkonsortium, das aus dem österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna, der russische Autobauer Gaz und der Sberbank besteht.

Die Bundesregierung und Arbeitnehmervertreter lehnen einen Verbleib von Opel im GM-Konzern ab. Neben dem Favoriten der Bundesregierung, Magna, hat auch der Finanzinvestors RHJ ein Angebot vorgelegt. Einen Verkauf an einen Investor will die Regierung mit milliardenschweren Staatshilfen begleiten, um Standorte in Deutschland zu sichern.

Die IG Metall hat indes erneut eine schnelle Entscheidung gefordert. Die Entscheidung müsse vor der Internationalen Automobilausstellung (IAA) fallen, die am 17. September Werde die Entscheidung weiter verzögert, drohten "politischer und juristischer Druck", sagte der hessische IG-Metall-Chef und Opel-Aufsichtsrat Armin Schild der "WirtschaftsWoche." Auf der IAA muss es endlich wieder um die automobile Kompetenz von Opel gehen. Wenn stattdessen die Debatte um die unsichere Zukunft von Opel die IAA überlagert, wäre dies für das Unternehmen eine Megakatastrophe", sagte er. "Wer das in Kauf nimmt, betreibt die bewusste Schädigung der Marke."
 

Die Opel-Beschäftigten stünden dazu, sich mit rund 1,2 Mrd. Euro am Rettungspaket für Opel zu beteiligen. Die geplante Mitarbeiterbeteiligung von rund zehn Prozent könne aber auch rückgängig gemacht werden. "Dies ist ein Beitrag der Belegschaften, den es nur für ein Konzept gibt, das sie überzeugt", sagte Schild.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/rts

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