Skeptischer Ausblick Bertelsmann verdient mehr
31.08.2011, 11:48 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein leichter Umsatzanstieg und ein höherer Gewinn: Das abgelaufene erste Halbjahr 2011 kann sich für Bertelsmann sehen lassen. Allerdings blickt Europas größter Medienkonzern etwas pessimistischer auf das Restjahr: Die Erlösprognose sinkt leicht.
Europas größter Medienkonzern Bertelsmann dämpft wegen der trüben Konjunkturaussichten die Erwartungen an dieses Jahr. Das operative Ergebnis werde 2011 nicht mehr - wie bislang erwartet - die 1,85 Mrd. Euro des Vorjahres erreichen, sondern ein wenig darunter liegen, teilte Bertelsmann mit. Im ersten Halbjahr sank der Wert auf 737 Mio. von 754 Mio. Euro. Allerdings lag der Reingewinn im ersten Halbjahr mit knapp 270 Mio. Euro um fast 10 Prozent über dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums.
"Für den weiteren Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr sind wir verhalten optimistisch, wobei die Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld zugenommen haben", sagte Finanzchef Thomas Rabe. Den Rest des Ausblicks bestätigte er: Bei einem moderaten Umsatzwachstum dürfte das Konzernergebnis weiter steigen. In den ersten sechs Monaten legte der Umsatz um 2 Prozent auf 7,2 Mrd. Euro zu.
Unsichere Aussichten im TV-Geschäft
Bertelsmann erlöst ein Viertel seiner Umsätze mit Reklame. Vor allem der Verlag Gruner + Jahr ("Stern", "Financial Times Deutschland") und die lukrative Fernsehgruppe RTL sind vom Werbemarkt abhängig. Gute Geschäfte auf ihren wichtigsten Märkten Deutschland und Frankreich haben bei der TV-Gruppe in den ersten sechs Monaten zwar die Kassen klingeln lassen - doch sind die Aussichten unsicher.
Daneben gehören noch der Buchverlag Random House, der den umstrittenen Bestseller des Ex-Bundesbankvorstands Thilo Sarrazin herausgibt, die Dienstleistungssparte Arvato sowie der traditionelle Buchclub zum Medienriesen mit rund 100.000 Mitarbeitern.
Musikrechte-Geschäft ausbauen
Das in Boom-Zeiten angehäufte Geld will Konzernchef Hartmut Ostrowski nicht ungenutzt lassen. "Das gibt uns den nötigen Rückenwind, um unsere Wachstumsstrategie konsequent voranzutreiben", erklärte der Manager. So plant Bertelsmann schon seit längerem, sein zusammen mit dem Finanzinvestor KKR gegründetes Musikrechte-Geschäft auszubauen.
Beim Verkauf von Warner Music wurden die Gütersloher vor wenigen Monaten von einem russischen Milliardär ausgestochen. Die nächste Möglichkeit kommt aber bald - das britische Traditions-Label EMI steht zum Verkauf.
Quelle: ntv.de, rts