Wirtschaft

Im Windschatten der Autobauer Bertrandt kommt auf Touren

Vom Aufschwung der Autokonzerne profitiert auch Bertrandt. Der Ingenieurdienstleister stockt seine Belegschaft wieder auf. Allerdings hat das SDax-Unternehmen sein Vorkrisenniveau noch nicht erreicht.

Dietmar Bichler präsentiert gute Zahlen.

Dietmar Bichler präsentiert gute Zahlen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Ingenieurdienstleister Bertrandt schwimmt auf der Erfolgswelle der Autobauer mit und will mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Die Autohersteller kommen mit der Fahrzeugproduktion kaum nach und vergeben daher wieder mehr Aufträge zur Entwicklung neuer Modelle und neuer Antriebskonzepte an Dienstleister wie Bertrandt, wie das SDax-Unternehmen auf seiner Bilanzpressekonferenz in Stuttgart mitteilte.

Die im Krisenjahr 2009 geschrumpfte Belegschaft stockte der Konzern daher wieder deutlich auf, er beschäftigt derzeit mit 6500 Menschen mehr Mitarbeiter denn je. Von seinen vor zwei Jahren erzielten Rekorden bei Umsatz, Ergebnis und Dividende ist der Dienstleister allerdings noch ein Stück weit entfernt.

Bertrandt habe sich "gut aus der Krise heraus entwickelt", sagte Vorstandschef Dietmar Bichler. Der Umsatz legte im zurückliegenden Geschäftsjahr 2009/10 (30. September) um 11,5 Prozent auf 429 Millionen Euro zu; der Reingewinn kletterte sogar um gut 27 Prozent auf 31 Millionen Euro.

Anstieg der operativen Marge

Für das angelaufene Geschäftsjahr wagte Bertrandt noch keine konkrete Geschäftsprognose, obwohl der Dienstleister noch "großes Potenzial" für weitere Entwicklungsaufträge durch die Autohersteller sieht. Ziel sei unter anderem eine höhere operative Marge, die binnen Jahresfrist auf 10,2 von zuvor 8,5 Prozent stieg. Damit ist Bertrandt deutlich profitabler als die meisten seiner Auftraggeber.

Auch mit Blick auf den neuen Anteilseigner Boysen - einen auf Abgastechnik spezialisierter Autozulieferer aus dem Schwarzwald - hielt sich das Bertrandt-Management bedeckt. "Wir begrüßen den Einstieg und stehen der Beteiligung positiv gegenüber", sagte Bichler. Boysen habe signalisiert, ein langfristiges finanzielles Interesse an der Beteiligung zu hegen.

Der Zulieferer sicherte sich im November Zugriff auf ein knapp 15-prozentiges Aktienpaket aus dem Besitz der LBBW-Investment-Tochter SüdKa und will sich damit ein zweites Standbein schaffen. Boysen befürchtet im Zuge der zunehmenden Elektrifizierung der Autoantriebe schrumpfende Erlöse mit Abgastechnik.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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