Wirtschaft

Aufräumen auf der BER-Baustelle Beurlaubter Flughafenchef erhält Kündigung

Rainer Schwarz ist jetzt offiziell gekündigt.

Rainer Schwarz ist jetzt offiziell gekündigt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der gescheiterte Berliner Ex-Flughafenchef Rainer Schwarz ist fristlos gekündigt. Das gibt Flughafen-Aufsichtsratschef Platzeck bekannt, ohne Einzelheiten zu nennen. Auf Schwarz könnten noch Schadenersatzforderungen aus dem Flughafen-Debakel zukommen, zudem wird der Manager wohl einen Teil seiner Bezüge verlieren.

Der Aufsichtsrat hat aus dem Berliner Flughafendebakel eine weitere Konsequenz gezogen: Der im Januar beurlaubte Flughafenchef Rainer Schwarz erhält eine fristlose Kündigung. Ein Anwaltsgutachten habe die "wichtigen Gründe" für diesen Schritt belegt, sagte der Aufsichtsratschef und Brandenburger Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) in Schönefeld. Schwarz und der frühere Technik-Geschäftsführer Manfred Körtgen sollen auf Schadenersatz verklagt werden, sofern ihnen Pflichtverletzungen nachgewiesen werden können. Summen wurden bislang nicht genannt.

Zu Einzelheiten wollte Platzeck keine Auskunft geben, weil eine juristische Auseinandersetzung absehbar sei. Der Dienstvertrag von Schwarz lief noch bis Mitte 2016. Wird die fristlose Kündigung rechtswirksam, müsste der frühere Flughafenchef wohl auf künftige Bezüge verzichten. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung stünden ihm jetzt noch 1,6 Mio. Euro zu.

Schwarz und Körtgen wird vorgeworfen, den Aufsichtsrat im Frühjahr 2012 zu spät über die unvermeidliche Absage der für 3. Juni desselben Jahres geplanten Flughafeneröffnung informiert zu haben. Die Öffentlichkeit erfuhr erst gut drei Wochen vor dem Termin davon. Bis heute wurde kein neues Datum genannt. Platzeck will nach eigenen Worten "im späten Sommer oder im frühen Herbst" einen neuen Zeitplan mit einem Eröffnungstermin nennen.

Der Flughafen-Aufsichtsrat ist nun zusammengekommen, um erneut über den Zeitplan zu beraten. Zu dem angeblichen Konflikt zwischen dem neuen Flughafenchef Hartmut Mehdorn und dem Technikchef Horst Amann wollte Platzeck ebenfalls nichts Konkretes sagen. Die beiden arbeiteten zusammen. "Wir gehen davon aus, dass die Geschäftsführung agiert", fügte er hinzu. Medienberichten zufolge streiten Mehdorn und Amann über den bereits mehrfach verschobenen Eröffnungstermin. Amann halte nichts vom Plan Mehdorns, einen Teil des Airports schon im Oktober zu eröffnen, sondern wolle bis Jahresende nach Planungsfehlern suchen, hieß es.

Quelle: ntv.de, sla/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen