Jungfernflug kommende Woche? Bewegung beim Dreamliner
11.12.2009, 08:47 UhrDer krisengeplagte Boeing-Hoffnungsträger 787 "Dreamliner" könnte am kommenden Dienstag zum Jungfernflug starten. Der genaue Termin hänge vom Wetter und dem Ablauf der letzten Vorbereitungen ab, teilt Boeing mit.

Boeing 787
(Foto: REUTERS)
Bei dem bereits fast drei Jahre verspäteten Langstreckenflugzeug laufen derzeit die abschließenden Tests. Boeing hat 865 Bestellungen für den Dreamliner. Produktions-Probleme bei Zulieferern sowie immer neue Schwierigkeiten beim Bau der Maschine machten den "Traumflieger" jedoch zeitweise zum Alptraum für den US-Konzern. Erste Kunden sprangen ab, die Verzögerungen bringen Milliarden-Belastungen. Boeing hatte nach mehreren Verschiebungen zuletzt den Erstflug bis Weihnachten in Aussicht gestellt.
Die Probleme hingen vor allem damit zusammen, dass die 787 so stark wie kein anderes Flugzeug bisher mit Kohlefaser-Teilen gebaut werden soll. Das macht die Maschine deutlich leichter und sparsamer, deshalb ist sie auch so populär bei Fluggesellschaften. Wenn die Flugtests erfolgreich sind, soll der Dreamliner ab dem vierten Quartal 2010 an die Kunden ausgeliefert werden.
Auftragsbücher gut gefüllt
Unterdessen hält Boeing an den Produktionsplänen für sein Flugzeug vom Typ 737 im kommenden Jahr fest. Während die Kundschaft die Auslieferung von 215 Stück der Boeing 737 im dritten Quartal verschoben hätte und weitere Verschiebungen ausgearbeitet werden müssten, habe Boeing gut gefüllte Auftragsbücher, sagte Vorstandschef James Bell. Damit sei der Konzern in der Lage, die Lücke aufzufüllen.
"Hohe Ölpreise haben die Nachfrage nach neuen Flugzeugen getrieben", sagte Bell weiter. 40 Prozent der Bestellungen dienen dem Austausch von alten gegen neue Maschinen. Billig-Airlines machten 30 Prozent der Bestellungen aus, fügte er hinzu. Für den Flugverkehr sieht Boeing den Anfang einer Erholung.
Der Markt für Kredite zur Finanzierung von Flugzeugen lockere sich langsam, sagte Bell weiter. Alte Finanzinstrumente lebten wieder auf.
Quelle: ntv.de, wne/dpa/DJ