Wirtschaft

Schlange stehen in Japan Bieter buhlen um JAL

Um den Einstieg bei der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) zeichnet sich ein heftiger Dreikampf ab. Neben Delta Air Lines und der American Airlines-Mutter AMR spricht nun auch der Lufthansa-Rivale Air France-KLM mit den Japanern.

Gesenkten Hauptes in Richtung Verkauf: 6800 Kolleginnen und Kollegen dieser Dame müssen gehen. Vielleicht geht sie mit.

Gesenkten Hauptes in Richtung Verkauf: 6800 Kolleginnen und Kollegen dieser Dame müssen gehen. Vielleicht geht sie mit.

(Foto: REUTERS)

Jede Fluggesellschaft wolle für eine Minderheitsbeteiligung und ein Abkommen zur gemeinsamen Nutzung von Flugnummern (Code Sharing) 200 bis 300 Mio. Dollar auf den Tisch legen, hieß es aus dem Umfeld der betroffenen Unternehmen.

Die US-Airline Delta, derzeit weltgrößte Fluggesellschaft, ist wie Air France Mitglied im Bündnis SkyTeam. JAL gehört wie American Airlines der konkurrierenden Vereinigung Oneworld an. Aus diesem Grund würde die umsatzstärkste japanische Fluglinie am liebsten mit American kooperieren, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters eine nicht nähere bezeichnete Quelle. Die japanische Regierung tendiere hingegen eher zu Air France-KLM oder Delta Air Lines, da deren finanzielle Lage besser sei. Insgesamt seien alle Gespräche aber noch in einem frühen Stadium.

Bündnis über dem Pazifik: One World.

Bündnis über dem Pazifik: One World.

(Foto: REUTERS)

JAL schwieg sich über das Air-France-Interesse aus. Vorstandschef Haruka Nishimatsu erklärte lediglich, die Gespräche mit einigen potenziellen Allianzpartnern hätten noch nicht begonnen. Falls jedoch Übereinkunft über ein Luftfahrtabkommen erzielt werde, seien Delta und AMR die Favoriten für eine Zusammenarbeit. Bis Mitte Oktober sollten die Verhandlungen mit den ausländischen Fluglinien abgeschlossen sein, sagte er.

Streichorgie in Japan

Japan Airlines steht wegen des Nachfrageeinbruchs infolge der Wirtschaftskrise vor dem zweiten Jahresverlust in Folge und baut sein Geschäft derzeit unter staatlicher Aufsicht um.

Mit der Streichung von 6800 Jobs kündigte Nishimatsu den größten Stellenabbau der Firmengeschichte an. Einem Regierungsvertreter zufolge will JAL seine operativen Kosten zudem durch die drastische Streichung von Flugstrecken senken. So sollen Langstreckenflüge künftig weniger als die Hälfte aller Verbindungen ausmachen.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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