Wirtschaft

Sturzflug in die roten Zahlen Billigpreise fressen Ryanair-Gewinn

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Die Konkurrenz schläft nicht. Das bekommt Ryanair im abgelaufenen Quartal zu spüren. Der Umsatz stagniert, statt Gewinnen stehen Verluste in den Büchern. Die Jahresprognose bleibt zwar unangetastet, aber die Anleger sind skeptisch.

Sinkende durchschnittliche Flugpreise und der schwache Pfund-Euro-Wechselkurs haben die irische Billigfluglinie Ryanair im dritten Geschäftsquartal 2013/14 ins Minus gedrückt. Die jüngsten Buchungszahlen zeigten aber wieder einen Aufwärtstrend, sodass die Jahresprognose erreicht werden dürfte, teilte das Unternehmen mit. Ryanair musste in der jüngeren Vergangenheit zweimal die Prognose senken. Steigender Wettbewerbsdruck und höhere Kapazitäten hatten das Unternehmen zusätzlich unter Druck gesetzt. Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März peilt Ryanair-Chef Michael O'Leary dennoch weiterhin einen Gewinn von 500 Millionen bis 520 Millionen Euro an.

Ryanair
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Ryanair habe schnell auf die Schwäche im Herbst 2013 reagiert, so der Konzern und unter anderem die Werbung intensiviert. Die Buchungen für das vierte Quartal und weiter für das kommende Geschäftsjahr würden wieder anziehen.

Für das Quartal Oktober bis Dezember schrieb Ryanair einen Nettoverlust von 35,2 Millionen Euro nach einem Gewinn von 18,1 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz stagnierte bei 964,4 Millionen Euro.

"Ancillary revenue" kann sich sehen lassen

Der Erlös aus dem Zusatzgeschäft (Non-Ticket-Erlös) ist den Angaben zufolge um 13 Prozent gestiegen. Das habe geholfen, die niedrigeren Ticketerlöse auszugleichen. Mit dem "ancillary revenue" umschreiben Fluglinien das Geschäft aus beispielsweise dem Verkauf von Essen und Getränken, Gebühren für besseren Sitzplätze oder die Provisionen für Hotel und Mietwagenbuchungen.

Kratzer am Image

Nach Jahren des Höhenflugs hatte Ryanair in den vergangenen Monaten einige Rückschläge hinnehmen müssen und danach unter anderem den Service verbessert. So wurden die Gepäckbestimmungen gelockert. Anfang November hatte Ryanair das Gewinnziel für das Geschäftsjahr bis Ende März von 570 Millionen Euro gekappt. Im Oktober war O'Leary beim Kurznachrichtendienst Twitter mit Kritik am Service der Airline und Beschimpfungen überschüttet worden.

Ryanair setzt derzeit auf eine Änderung des Geschäftsmodells und nimmt verstärkt die Geschäftskunden ins Visier. Die Iren müssen sich der harten Konkurrenz mit anderen Billigfliegern wie etwa Air Shuttle Asa, Wizz Air, Vueling oder Easyjet stellen und offerieren nun auch Flexibilität bei den Flugtickets und Platzreservierungen.

Am Aktienmarkt, in einem leicht schwachen Umfeld, kamen die Zahlen nicht wirklich an. Der Kurs der Anteilsscheine gab um etwa 1,5 Prozent nach.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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