Fette Beute aus der Barclays-Kiste Blackrock entert Deutschland
09.12.2009, 17:51 UhrMit der Übernahme der Barclays-Tochter BGI steigt der US-Vermögensverwalter Blackrock mit einem Schlag zum Großaktionär bei zahlreichen deutschen Unternehmen auf.
Für die deutsche Wirtschaft erscheint das Interesse der Amerikaner schmeichelhaft. Spätestens auf den nächsten Hauptversammlungen wird sich zeigen, wie der neue Großaktionär mit seiner Marktmacht umgeht.
(Foto: REUTERS)
Zum 1. Dezember wurden die bislang von der Barclays-Sparte BGI gehaltenen Aktien auf die Amerikaner überschrieben. Zusammen mit den schon zuvor von Blackrock gehaltenen Aktien überstiegen die jeweiligen Beteiligungen der Amerikaner nun die mitteilungspflichtigen Schwellen von drei und fünf Prozent. Dies geht aus zahlreichen Stimmrechtsmitteilungen hervor.
So hält Blackrock nun 5,45 Prozent der Aktien der Lufthansa, 5,40 Prozent an BASF, 4,93 Prozent der Anteile von Adidas, 4,86 Prozent an der Allianz, 4,58 Prozent von Munich Re, 4,80 Prozent von Eon, 4,57 Prozent von RWE und 4,55 Prozent von MAN.
Abgesehen davon ist der US-Vermögensverwalter an den Dax-Unternehmen K+S (3,24 Prozent), SAP (3,21 Prozent), Linde (3,23 Prozent) und Daimler (3,9 Prozent) beteiligt.
Im Nebenwerteindex MDax besitzt Blackrock nun sogar 10,07 Prozent an der Gea Group und 7,04 Prozent der Aktien von HeidelbergCement. Weitere Beteiligungen hält das Unternehmen an Sky Deutschland (3,26 Prozent), Bilfinger Berger (5,25 Prozent), Aurubis (5,56 Prozent), Klöckner & Co (5,61 Prozent) und Rhön-Klinikum (3,43 Prozent). Zudem verfügen die US-Amerikaner nun über 3,44 Prozent an der TecDax-Gesellschaft Solarworld.
Die von der Finanzkrise schwer betroffene britische Bank Barclays hatte BGI im Juni dieses Jahres für rund 13,5 Mrd. Dollar an Blackrock verkauft. Die Briten wollten damit an frisches Geld kommen und einen Einstieg des Staates im eigenen Haus verhindern.
Der großvolumige Deal machte die Amerikaner zum Branchenführer. Ende September verwaltete Blackrock 3,2 Billionen Dollar. In Euro entspricht das umgerechnet einer Summe von rund 2,2 Billionen Euro - je nach geltendem Wechselkurs.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa