Wirtschaft

Rio-Tinto-Eisenerzgeschäft Blackstone zeigt sich interessiert

Eisenerz-Abbau in Australien

Eisenerz-Abbau in Australien

(Foto: picture alliance / dpa)

Nicht nur Glencore Xstrata, sondern auch Blackstone wirft ein Auge auf kanadische Eisenerzgeschäft von Rio Tinto. Die Australier wollen ihre 59-Prozent-Beteiligung an der Iron Ore Co of Canada veräußern.

Die zum Verkauf stehenden Eisenerzgeschäfte des Bergbaukonzerns Rio Tinto in Kanada rufen offenbar erste Interessenten auf den Plan. Wie aus Branchenkreisen verlautete, haben unter anderem der Rohstoffgigant Glencore Xstrata und das Private-Equity-Unternehmen Blackstone einen Blick auf den 59-Prozent-Anteil der Australier an der Iron Ore Co of Canada geworfen. Analysten messen dieser Rio-Tinto-Beteiligung einen Wert von rund vier Milliarden US-Dollar zu.

Das anfängliche Interesse von Glencore Xstrata muss jedoch noch nicht viel heißen. Eine der informierten Personen hält es für eher unwahrscheinlich, dass der Rohstoffgigant letztlich wirklich nach dem kanadischen Eisenerz-Geschäft von Rio Tinto greift. Der Rohstoffkonzern sei noch zu sehr beschäftigt damit, die unter seinem Dach fusionierten Einzelunternehmen Glencore und Xstrata zu integrieren, so das Argument.

Das australische Bergbauunternehmen hat mehrere Unternehmensteile zum Verkauf gestellt, um die Kosten zu senken und der nachlassenden Kohlenachfrage aus China Rechnung zu tragen. Ebenfalls auf der Verkaufsliste stehen beispielsweise Rio Tintos Mehrheitsanteile an zwei australischen Kohleminen im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar.

Reaktion auf nachlassende Rohstoffpreise

Bei Rio Tinto macht Eisenerz gut vier Fünftel des Gewinns aus. Allerdings ist der Preis von Eisenerz in den vergangenen Monaten kräftig in den Keller gegangen. Erst am Donnerstag hatte der Eisenerz-Preis mit einem 30-prozentigen Rückgang seit Februar ein Siebenmonatstief markiert.

Mit seinen Problemen steht Rio Tinto nicht alleine da. Gegenwärtig müssen Bergbaukonzerne aus aller Welt auf die nachlassende Nachfrage nach Rohstoffen wie Kohle reagieren - beispielsweise, indem sie sich von kleineren oder weniger profitablen Unternehmensteilen trennen. Vor diesem Hintergrund halten sich andere Bergbauunternehmen im Umkehrschluss aber auch damit zurück, bei Rivalen wie Rio Tinto zuzuschlagen.

Dies wiederum ruft Beteiligungsgesellschaften und große institutionelle Investoren wie Blackstone auf den Plan, die darin eine Chance wittern. So soll beispielsweise der Finanzinvestor KKR eine Offerte für einen Mehrheitsanteil an einer zum Verkauf stehenden australischen Gold- und Kupfermine von Rio Tinto in Erwägung ziehen. Bislang war KKR kaum durch Deals im Rohstoffgeschäft aufgefallen, das Unternehmen investiert bevorzugt in die Sektoren Gesundheit, Finanzdienstleistungen und Handel.

Laut informierten Kreisen sollen auch die indische Hindalco Industries und die in London gelistete Vedanta Resources Interesse an den kanadischen Eisenerz-Geschäften von Rio Tinto gezeigt haben. Die übrigen 41 Prozent an der Iron Ore Co of Canada halten die Labrador Iron Ore Royalty Corp und die japanische Mitsubishi Corp.

Quelle: ntv.de, DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen