Wirtschaft

Fall für den US-Kongress BoA stoppt Vollstreckungen

Mögliche Fehler bei zur Zwangsversteigerung benutzten Dokumenten zwingt die Bank of America zu diesem Schritt. Der Bankenausschuss des Senats fordert eine Anhörung über die Praktiken. Die Politik zeigt sich derzeit äußerst nervös, denn in drei Wochen finden in den USA Kongresswahlen statt.

Viele Amerikaner können ihre Häuser nicht mehr bezahlen.

Viele Amerikaner können ihre Häuser nicht mehr bezahlen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Bank of America (BoA) hat als erste Großbank in den USA vorübergehend die Zwangsversteigerung von Häusern in allen 50 Bundesstaaten ausgesetzt. Hintergrund des Stopps seien mögliche Fehler in den zur Vollstreckung herangezogenen Dokumenten, teilte das Geldinstitut mit.

Diese Unterlagen sollten in den kommenden Wochen geprüft werden. Die Bank machte keine Angaben, wie viele Häuser betroffen seien. In 23 US-Staaten hatte die Großbank am vergangenen Wochenende bereits alle Pfändungen von Immobilien eingestellt.

Der Vorfall rief zahlreiche Kongresspolitiker in Washington auf den Plan. Der Bankenausschuss des Senats forderte eine Anhörung über die Praktiken bei den Zwangsversteigerungen. Der Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, forderte auch andere große Geldhäuser auf, ihre Zwangsversteigerungen zu stoppen.

Citigroup verweigert sich einem Moratorium

In der vergangenen Woche hatten JP Morgan Chase und GMAC Mortgage ebenfalls die Aussetzung von Zwangsversteigerungen in 23 Bundesstaaten angeordnet. Wells Fargo teilte mit, dass seine Unterlagen vertrauenswürdig seien. Die Citigroup wies die Forderungen der Politiker nach einem Moratorium zurück.

Angesichts hoher Bonuszahlen und milliardenschwerer Staatsgelder für die Rettung von Banken im Zuge der Finanzkrise ist die Wut der amerikanischen Bürger auf die Branche groß. In rund drei Wochen finden Kongresswahlen in den USA statt. Derzeit haben die Demokraten in beiden Kammern noch die Mehrheit, ihnen drohen aber wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der Wirtschaftflaute empfindliche Verluste.

Quelle: ntv.de, rts

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