Wirtschaft

Ende der Kontrolle BoA zahlt Hilfen zurück

Die krisengeschüttelte Bank of America will die von der US-Regierung geleisteten Finanzhilfen in Höhe von insgesamt 45 Mrd. Dollar noch in diesem Jahr zurückzahlen.

Filiale in New York: Wenn immer mehr Amerikaner ihren Job verlieren, steigen auch die Ausfallquoten im Kreditkartengeschäft weiter an.

Filiale in New York: Wenn immer mehr Amerikaner ihren Job verlieren, steigen auch die Ausfallquoten im Kreditkartengeschäft weiter an.

(Foto: AP)

Die Hilfen des Staates seien zur Stabilisierung der Finanzmärkte hilfreich gewesen, nun aber könne das Institut die Mittel zurückzahlen und habe darüber eine Einigung mit dem Finanzministerium erzielt, teilte Bank-Chef Kenneth Lewis in Charlotte (North Carolina) mit.

Zurückzahlen will die Bank die Mittel einerseits durch Nutzung vorhandener Liquidität im Umfang von 26,2 Mrd. US-Dollar. Zudem will sich das Institut 18,8 Mrd. US-Dollar am Kapitalmarkt besorgen. Dazu will die Bank zunächst so genannte Common Equivalent Securities ausgeben. Diese sollen aber später nach Zustimmung der Aktionäre in 60 Mio. Stammaktien umgewandelt werden können. Weitere Mittel will das Geldhaus aufbringen, indem bis Mitte kommenden Jahres Unternehmensteile für 4,0 Mrd. US-Dollar veräußert werden.

Mit dem Schritt verspricht sich die Bank of America einen geringeren Kapitaldienst. Für die Staatshilfen habe das Institut bislang 2,5 Mrd. US-Dollar an Dividenden an die Regierung gezahlt. Der Verzicht auf die TARP-Mittel bedeute künftig jährlich geringere Dividendenzahlungen von 3,6 Mrd. US-Dollar. Die Bank of America sieht sich auch nach Rückzahlung mit einer ausreichenden Liquidität ausgestattet.

Der scheidende BoA-Chef Kenneth Lewis dankte der Regierung für die im Herbst 2008 gewährte Hilfe und sprach von einer guten Nachricht nicht nur für die Steuerzahler und die Bank, sondern auch für die USA. Das Finanzministerium begrüßte die bevorstehende Rückzahlung. Diese sei ein Zeichen dafür, dass die Zuversicht in der Finanzbranche zurückkehre. Nun werde auch der Staatseinfluss im Privatsektor geringer werden.

Die Bank of America ist die größte Bank der USA und war eine der ersten, die Staatshilfe erhielt. Nach der Übernahme der vor dem Kollaps stehenden Investmentbank Merrill Lynch hatte sie weitere Hilfen benötigt. Wie viele Banken will sie nun die Staatshilfen zurückzuzahlen, um sich aus der damit verbundenen engen Aufsicht des Staates zu lösen. Zusammen mit der Citigroup hatte die Bank of America seit Herbst 2008 die meisten Gelder aus dem TARP-Programm erhalten, die insgesamt an rund 600 gefährdete Banken gezahlt wurden.

Mit der Rückzahlung endet für das Finanzinstitut auch die staatliche Kontrolle beispielsweise bei der Manager-Vergütung. Lewis will zum Jahresende ausscheiden. Nach einem Bericht der "New York Times" will die Bank durch die Rückzahlung der Staatshilfen auch die schwierige Suche nach einem Nachfolger für den Bankchef erleichtern.

An der Börse kam die Rückzahlung der Regierungshilfen gut an. Die Aktien von Bank of America waren am Mittwochabend im nachbörslichen New Yorker Handel stark gefragt.

Quelle: ntv.de, dpa/DJ

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