Wirtschaft

Mit Dank an den Steuerzahler BoA zahlt alles zurück

Dollar für Dollar: Die Bank of America dankt dem Steuerzahler - dem wohl kaum eine Wahl blieb.

Dollar für Dollar: Die Bank of America dankt dem Steuerzahler - dem wohl kaum eine Wahl blieb.

(Foto: REUTERS)

Die krisengeschüttelte Bank of America hat ihre Ankündigung wahr gemacht und dem amerikanischen Steuerzahler die massiven Finanzhilfen zurückgezahlt. Die insgesamt 45 Mrd. Dollar (gut 30 Mrd. Euro) seien an das Finanzministerium überwiesen worden, teilte das Institut am Firmensitz in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina mit.

Zuvor hatte sich die Bank of America 19 Mrd. Dollar frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Den Rest der Summe nahm sie aus der eigenen Kasse. Bankchef Kenneth Lewis bedankte sich ausdrücklich beim amerikanischen Steuerzahler: Die Geldspritze habe durch eine sehr schwierige Zeit geholfen.

Kenneth Lewis hat sich in den vergangenen Monaten einiges anhören müssen, hier zum Beispiel bei einer Anhörung in Washington (Archivbild). Ende des Jahres hört er auf.

Kenneth Lewis hat sich in den vergangenen Monaten einiges anhören müssen, hier zum Beispiel bei einer Anhörung in Washington (Archivbild). Ende des Jahres hört er auf.

(Foto: REUTERS)

Lewis hatte vor einer Woche angekündigt, die Staatshilfe zurückzahlen zu wollen. Die Bank habe eine schwere Bürde abgestreift, sagte er nun. Das US-Institut musste für die milliardenschweren Hilfen hohe Gebühren zahlen. Zudem mussten die Manager herbe Einschnitte beim Gehalt hinnehmen. Dagegen wetterte Bankchef Lewis schon seit längerem.

Die Bank of America hatte sich zum Höhepunkt der Finanzkrise mit der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch verhoben. Dort taten sich im Laufe der Zeit immer neue Milliardenlöcher durch faule Wertpapiere auf. Bankchef Lewis quittiert deshalb zum Jahresende seinen Dienst.

Zuletzt hatte es vor dem Hintergrund anhaltender Verluste harsche Kritik an der millionenschweren Bezahlung von Lewis gehagelt. Alleine im dritten Quartal machte die Bank 2,2 Mrd. Dollar Minus. Angesichts der desolaten Lage gestaltet sich Medienberichten zufolge die Suche nach einem neuen Bankchef schwierig.

Citigroup will nachziehen

Nach einem Bericht des Fernsehsenders CNBC plant auch der Rivale Citigroup die erhaltene Staatshilfe zurückzuzahlen. Dafür will die Bank sich demnach ebenfalls Geld am Kapitalmarkt beschaffen.

Die beiden US-Großbanken zählen zu den Verlierern der Finanzkrise. Heimische Konkurrenten wie Goldman Sachs oder JPMorgan schreiben vor allem dank ihres starken Investmentbankings schon lange wieder üppige Gewinne und haben ihre Ausstände beim Steuerzahler längst beglichen.

In Deutschland teilt sich die Bankenlandschaft nach Ansicht von Beobachtern ebenfalls in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Auf der Gewinnerseite steht die Deutsche Bank, auf der Verliererseite die teilverstaatlichte Commerzbank.

Quelle: ntv.de, dpa

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