Leistungsbilanz schrumpft BoJ malt düsteres Bild
11.10.2011, 09:01 UhrDie japanische Notenbank dämpft die langfristigen Erwartungen für die Exporteure. Die schwächelnde Weltkonjunktur mache sich langsam in den Auftragsbüchern bemerkbar, erklärt die Bank of Japan. Vor allem die Elektronikindustrie sei gefährdet.
Das weltweite Wirtschaftswachstum steht nach Einschätzung der japanischen Notenbank langfristig auf wackeligen Beinen. Vorerst werde die Konjunktur vor allem dank der Schwellenländer an Kraft gewinnen, erklärte die Notenbank in ihrem Monatsbericht. Die Produktion in Japan werde auch im vierten Quartal zulegen, allerdings langsamer als noch von Juli bis September. Doch die fernere Zukunft sei sehr ungewiss.
Besorgt äußerte sich die Notenbank über die Aussichten für die Exportwirtschaft des Landes. Die abflauende Konjunktur in anderen Ländern beginne sich bei einigen Unternehmen in der Auftragslage niederzuschlagen. Vor allem die Elektronikbranche sei gefährdet.
Die jüngsten Daten des Finanzministeriums liefern die Bestätigung hierfür. Den Daten zufolge fiel der Leistungsbilanzüberschuss Japans im August um 64,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Überschuss lag in dem Monat bei 407,5 Mrd. Yen. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, aber nicht in der Größenordnung: Erwartet worden war ein Leistungsbilanzüberschuss im August auf 443,8 Mrd. Yen.
Ursache des Rückgangs sind vor allem die gesunkenen Exporte wegen der Abkühlung der Weltwirtschaft und die gestiegenen Importe vor allem von Energie nach dem schweren Erdbeben und Tsunami im März.
Die Bank of Japan hatte ihren niedrigen Zinssatz am Freitag unangetastet gelassen und keine neuen Konjunkturstützen in Aussicht gestellt. Zugleich warnte die Notenbank vor den Folgen der Euro-Krise.
Quelle: ntv.de, rts