Wirtschaft

Rund 160.000 Euro pro Job Bochum-Aus kostet Opel halbe Milliarde

Teures Ende: Die Werksaufgabe in Bochum kostet Opel mehr als 500 Millionen Euro.

Teures Ende: Die Werksaufgabe in Bochum kostet Opel mehr als 500 Millionen Euro.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zum Jahresende stellt Opel am Standort Bochum die Produktion ein. Allerdings muss das Unternehmen dafür tief in die Tasche greifen. Abfindungen und Produktionsverlagerungen summieren sich offenbar auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag.

Die Schließung der Fabrik in Bochum kostet den Autohersteller Opel einem Zeitungsbericht zufolge weit mehr als eine halbe Milliarde Euro. Allein der Personalabbau schlage mit knapp 552 Millionen Euro zu Buche, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Informationen aus dem Aufsichtsrat. Das Gremium habe den Betrag bereits im März abgesegnet. Ein Opel-Sprecher wollte sich dem Bericht zufolge nicht zu Interna des Aufsichtsrats äußern.

Mit dem Aus für die Produktion in Bochum am Jahresende gehen rund 3300 Arbeitsplätze verloren. Im Durchschnitt erhielten die Betroffenen 110.000 Euro als Abfindung, schreibt die "FAZ". Daneben würden eine Transfergesellschaft und Vorruhestandsregelungen finanziert. 200 Beschäftigte sollen Angebote für andere Standorte erhalten.

DHL plant wohl 700 neue Jobs in Bochum

Weitere Ausgaben fielen unter anderem dadurch an, dass die Produktion des Modells Zafira von Bochum nach Rüsselsheim verlegt werde. Dies koste rund 50 Millionen Euro, heißt es unter Berufung auf das Umfeld der Bochumer Werksleitung. Allerdings werde in zwei Jahren das Nachfolgermodell dann vom Opel-Partner Peugeot in Frankreich gebaut. Schließlich müsse Opel auch noch Geld für die Sanierung des Fabrikgeländes ausgeben.

Die Autoproduktion bei Opel in Bochum läuft zum Jahresende aus. Auf dem Gelände will die Deutsche Post ein Paketzentrum errichten. Dort sollen rund 700 neue Jobs entstehen. In einem ersten Schritt will die Post einen zweistelligen Millionenbetrag in das Projekt investieren.

Bochums Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel befürchtet jedoch, dass es sich dabei mehrheitlich um Niedriglohn-Jobs handeln werde. Zudem entstünden die Stellen wohl erst Ende 2016, sagte er der Zeitung.

Um die Zukunft des Standorts war lange zwischen Opel-Führung und Belegschaft und auch mit dem Mutterkonzern General Motors (GM) gerungen worden. Vor rund einem Jahr wurde das Aus jedoch besiegelt.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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