Wirtschaft

Qualm in der Dreamliner-Kabine Boeing findet den Fehler

Auf dem Rollfeld am Standort Everett: Eine Boeing 787 (Archivbild).

Auf dem Rollfeld am Standort Everett: Eine Boeing 787 (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Nach der Notlandung einer Testmaschine vom Typ 787 Dreamliner gibt der amerikanische Flugzeugbauer Boeing Entwarnung. Die starke Rauchentwicklung in der Kabine lässt sich angeblich ohne große Umstände beheben. Damit wächst in den USA die Hoffnung, das Testprogramm des Vorzeigeprojekts schon bald wieder aufnehmen zu können.

Testmaschinen sind vollgestopft mit Überwachungselektronik: Wer hier nach einem Fehler suchen muss, sollte ein paar Tage einplanen.

Testmaschinen sind vollgestopft mit Überwachungselektronik: Wer hier nach einem Fehler suchen muss, sollte ein paar Tage einplanen.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Brand bei einem Testflug des neuen Langstreckenfliegers Dreamliner hat der US-Flugzeugbauer Boeing "kleinere Änderungen" am elektrischen System der Maschine angekündigt. Die Netz-Schaltfelder der Boeing 787 sollten überarbeitet und die Software aktualisiert werden, erklärte der Konzern. Die Entscheidung stuften Branchenbeobachter als positiv ein. Größere Änderungen hätten möglicherweise auf einen grundsätzlichen Konstruktionsfehler hingedeutet. Der Produktionsplan des Prestigeprojekts wäre dadurch weiter verzögert worden.

Die Piloten einer Testmaschine vom Typ 787 Dreamliner hatten vor rund zwei Wochen eine Notlandung eingeleitet, nachdem es in der Kabine zu Rauchentwicklung gekommen war. Die Feuergefahr war anscheinend nicht unerheblich: Die Besatzung samt mitfliegenden Ingenieuren musste das Flugzeug nach der Landung über die Notrutschen verlassen.

Erster Schritt: Das Problem wiederholen

Nach einer intensiven Fehleranalyse konnten Boeing-Techniker die Fehlerquelle anscheinend identifizieren. Das Problem habe mittlerweile im Labor rekonstruiert werden können, erklärte Boeing. Das Unternehmen arbeite daher nun an einem Plan, um die Testflüge möglichst schnell wieder aufzunehmen.

Der Dreamliner ist das erste neue Boeing-Modell seit mehr als zehn Jahren. Das Flugzeug ist aufgrund neuartiger Baustoffe deutlich leichter als bisherige Maschinen. Die 787 soll daher bei Langstreckenflügen bis zu 20 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. Boeing hängt seinem ursprünglichen Zeitplan für die Auslieferung mittlerweile mehrere Jahre hinterher.

"Boeing hat versagt"

Unterdessen hat Qatar Airways Boeing wegen der Verzögerungen beim Dreamliner heftig kritisiert. Der Konzern habe versagt, sagte der Chef der Fluggesellschaft, Akbar Al Baker. "Ich bin über das 787-Programm wirklich überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass es bei einer Firma wie Boeing, die viel Wert auf ihre Qualität legt, zu derartigen Verzögerungen kommt."

Größeres Vertrauen zeigt Qatar derzeit in den europäischen Boeing-Konkurrenten Airbus. Er rechne nicht damit, dass die neue A350 wie von Emirates Airline befürchtet ein Jahr später kommt als geplant, sagte Al Baker. Qatar ist der größte Kunde für das mittelgroße Flugzeug für die Langstrecke. Es soll ab Mitte 2013 ausgeliefert werden.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/rts

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