Wirtschaft

"Reizvoller Ausblick" Boeing schrumpft

Die Folgen der Wirtschaftskrise schlagen sich beim Flugzeughersteller Boeing immer noch deutlich nieder. Im ersten Quartal ging der Gewinn deutlich zurück – das liegt auch an Kosten für die Gesundheitsreform von US-Präsident Obama.

Der erste Dreamliner soll bis Jahresende ausgeliefert werden.

Der erste Dreamliner soll bis Jahresende ausgeliefert werden.

(Foto: REUTERS)

Der amerikanische Flugzeughersteller Boeing hat das erste Quartal mit einem überraschend hohen Gewinn abgeschlossen – er verdiente aber weniger als vor einem Jahr. Der Gewinn schrumpfte unter dem Strich um 15 Prozent auf 519 Mio. Dollar. Der EADS-Rivale erzielte somit einen Überschuss von 70 Cent je Aktie. Analysten hatten im Schnitt 64 Cent pro Anteilsschein erwartet. Der Umsatz lag wie vorhergesagt bei 15,2 Mrd. US-Dollar – und damit acht Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.

Konzernchef Jim McNerney gab sich dennoch Mühe, Aufbruchstimmung zu verbreiten. Die Verbesserungen, die Ende 2009 eingesetzt hätten, gingen weiter. Die Luftfahrt erhole sich und die beiden wichtigen neuen Flugzeugmodelle 787 Dreamliner und der Jumbo 747-8 machten Fortschritte. "Unser Ausblick bleibt reizvoll", sagte McNerney. Der Konzern ließ seine Prognose fürs Gesamtjahr unverändert. Demnach rechnet er mit einem Umsatz zwischen 64 und 66 Mrd. Dollar. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte Boeing 68,2 Mrd. Dollar erlöst.

Hoffnungsträger Dreamliner

Erst 2011 soll es hier wieder aufwärts gehen, wenn die Produktion des Dreamliners und des überarbeiteten Jumbo-Jets voll angelaufen ist. Neben Verkehrsflugzeugen mischt der Konzern auch noch in der Raumfahrt mit und baut Kampfjets und Hubschrauber. Man werde wie bisher geplant zwischen 460 und 465 Flugzeuge ausliefern, so das Management. Sein erstes Dreamliner-Großflugzeug will der Konzern nun im vierten Quartal diesen Jahres ausliefern.

Wegen der Gesundheitsreform musste Boeing das Gewinnziel je Aktie für 2010 um 20 Cent auf 3,50 Dollar bis 3,80 Dollar zurückschrauben. Arbeitgeber sind nun gesetzlich verpflichtet, sich an den Kosten der Krankenversicherung ihrer Angestellten zu beteiligen. 2009 hatte der Konzern wegen der Pannenserie bei seinen neuen Modellen aber gerade einmal die Hälfte des aktuell prognostizierten Gewinns verdient. Mit massiven Stellenstreichungen versuchte die Unternehmensführung, ein noch weiteres Abgleiten zu verhindern.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen