Wirtschaft

Jim Albaugh fliegt in den Ruhestand Boeing wechselt Jet-Chef aus

Das Konkurrenzmodell zum A380: Auch die Lufthansa fliegt mit dem Riesenjumbo 747-8.

Das Konkurrenzmodell zum A380: Auch die Lufthansa fliegt mit dem Riesenjumbo 747-8.

(Foto: REUTERS)

Airbus-Erzrivale Boeing besetzt überraschend eine seiner wichtigsten Führungspositionen neu: Der für die Verkehrsflugzeug-Sparte zuständige Jim Albaugh räumt mit sofortiger Wirkung seinen Posten. Analysten rätseln über die Hintergründe. Albaughs Nachfolger muss sich um den Wettbewerb mit Airbus kümmern - und um den großen Branchentreff in Farnborough.

Auf voller Reiseflughöhe des Erfolgs: James "Jim" F. Albaugh.

Auf voller Reiseflughöhe des Erfolgs: James "Jim" F. Albaugh.

(Foto: REUTERS)

Der US-Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing wechselt kurzfristig den Chef seiner Sparte für Zivilflugzeuge aus. Der Leiter des zivilen Flugzeugbaus, Jim Albaugh, räumt den Posten mit sofortiger Wirkung. Albaugh galt bislang als prominenteste Führungskraft des Airbus-Erzrivalen Boeing.

Der 62-Jährige wolle zum 1. Oktober in den Ruhestand gehen und werde in den verbleibenden Monaten seinen Nachfolger einarbeiten, hieß es. Dabei handelt es sich um den bisherigen Verkaufs- und Servicechef der Sparte, Raymond Conner. Der 57-Jährige ist ebenfalls ein Boeing-Veteran mit 34 Jahren Firmenzugehörigkeit.

Das Verkehrsflugzeug-Geschäft ist der Kern von Boeing. Hier macht der Konzern mehr als die Hälfte seines Umsatzes. Daneben sind die Amerikaner ähnlich wie ihre europäischen Konkurrenten auch noch im Rüstungsgeschäft und in der Raumfahrt tätig.

Boeing
Boeing 230,82

Der Personalwechsel trifft Boeing in einer kritischen Phase: In wenigen Wochen beginnt die für die Branche enorm wichtige Luftfahrtmesse Farnborough International Airshow im Südwesten der britischen Hauptstadt. Zudem bemüht sich Boeing derzeit, die Produktion von Zivilflugzeugen hochzufahren - einschließlich des von Problemen geplagten neuen Modells "787 Dreamliner".

Mechaniker wird Spartenchef

Conner arbeitet seit 1977 bei Boeing. Er fing dort als Mechaniker an und hat sich im Laufe der Jahre zum Vertriebschef hochgearbeitet. Einige Branchenexperten werteten den Stabwechsel als positiv für Boeing. Conner sei hervorragend für die stark kundenorientierte Sparte geeignet, weil er wohl die Hände von mehr Boeing-Kunden geschüttelt habe als jeder andere, erklärte etwa Analyst Carter Leake von BB&T Capital Markets.

Albaugh leitete die Sparte seit 2009. Er habe wohl alles erreicht, was er sich zum Ziel gesetzt habe, und wolle sich deshalb wahrscheinlich jetzt zurückziehen, erklärte Loren Thompson vom Lexington Institute. Eine belastbare Erklärung für den offenbar kurzfristig angesetzen Wechsel lag zunächst nicht vor.

"Wir danken Jim [Albaugh] für seine vielen Dienstjahre in unserem Verteidigungs-, Rauzmfahrt- und Sicherheitsgeschäft sowie im Bereich Boeing Commercial Airplanes", hieß es in einer Boeing-Mitteilung. Albaugh habe erfolgreich dazu beigetragen, die Markteinführung von Flugzeugtypen wie dem " " und des verlängerten Jumbojets " " sicherzustellen.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen