Wirtschaft

Volle Bücher, lahme Produktion Boeings "Dreamliner"-Problem

Boeing gewinnt auch dank der 787 wieder an Höhe.

Boeing gewinnt auch dank der 787 wieder an Höhe.

(Foto: picture alliance / dpa)

Umsatzplus, Gewinnsprung, volle Auftragsbücher: Boeing befindet sich wieder im Steigflug. Der Airbus-Rivale erhöht die Prognose und die Anleger sind's zufrieden. Ein Problem gibt es dennoch.

Der US-Flugzeughersteller und Airbus-Rivale Boeing profitiert von der Kauflust der Fluggesellschaften. Allein im dritten Quartal konnte er konzernweit Bestellungen über 26 Mrd. Dollar einsammeln. Zudem kommt dem Unternehmen zugute, dass es nach jahrelangen Verzögerungen seinen Langstrecken-Jet 787 "Dreamliner" und seinen modernisierten Jumbo-Jet 747-8 erstmals ausliefern konnte. Boeing-Chef Jim McNerney hob die Gewinnprognose fürs Gesamtjahr an.

Der Umsatz im dritten Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 17,7 Mrd. Dollar (12,7 Mrd. Euro). Der Gewinn machte auch dank Kosteneinsparungen einen Sprung um 31 Prozent auf 1,1 Mrd. Dollar. Mit einer derartigen Verbesserung hatten die Analysten nicht gerechnet. Boeing-Aktien verteuern sich an der Wall Street.

"Herausragendes Quartal"

McNerney sprach von einem "herausragenden Quartal". Statt eines Gesamtjahres-Gewinns von bis zu 4,10 Dollar je Aktie will er nun bis zu 4,40 Dollar erzielen. Der Umsatz solle 2011 zwischen 68 Mrd. und 70 Mrd. Dollar liegen und damit etwas unter der zuvor gesetzten Spanne von 68 Mrd. bis 71 Mrd. Dollar.

Wehrmutstropfen sind allerdings die Flugzeug-Auslieferungen bis zum Jahresende. Hier musste Boeing seine Erwartungen von 485 bis 495 Maschinen auf noch rund 480 Exemplare zurückschrauben.

In der Produktion hapert's

Boeing kann vor allem die Produktion der "Dreamliner" und der 747-8 in diesem Jahr nicht so rasch hochfahren wie gehofft. Statt bis zu 30 dieser Flugzeuge wird Boeing nun schlimmstenfalls nur noch 15 Exemplare an die Fluggesellschaften übergeben können, davon nur ein Drittel 787 "Dreamliner". Das Flugzeug besteht aus neuartigen Verbundmaterialien, was bei der Entwicklung und der Produktion für große Probleme gesorgt hatte.

Am Mittwoch absolvierte die 787 erfolgreich ihren kommerziellen Jungfernflug für den Erstkunden, die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA), auf der Strecke von Tokio nach Hongkong. ANA hat allein 55 dieser Langstreckenflugzeuge bestellt, die bis Frühjahr 2018 ausgeliefert werden sollen.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen