ZEW-Erwartungen auf Siebenjahreshoch Börsenprofis erwarten starken Aufschwung
17.12.2013, 12:11 Uhr
Das Tal der Tränen scheint durchschritten: Die Finanzmarktexperten sind mittlerweile so optimistisch wie vor der Wirtschafts- und Finanzkrise. Analysten halten die guten ZEW-Erwartungen für ein gutes Omen für den anstehenden Ifo-Geschäftsklimaindex.
Börsianer blicken zum Jahresende überraschend zuversichtlich auf die deutsche Wirtschaft. Das ZEW-Barometer für die Konjunkturerwartungen in den kommenden sechs Monaten stieg im Dezember auf 62,0 Punkte von 54,6 Zählern im November. Das teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) auf Basis seiner Umfrage unter 252 Analysten und institutionellen Anlegern mit. Das ist der höchste Stand seit April 2006. Ökonomen hatten im Vorfeld nur mit einem Anstieg auf 55,0 gerechnet.
"Die Finanzmarktexperten sehen dem Jahr 2014 mit Optimismus entgegen", sagte ZEW-Präsident Clemens Fuest. Trotz der zuletzt eher enttäuschenden Wirtschaftszahlen werde für das kommende Jahr mit einer weiteren Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland und der Eurozone gerechnet.
Die Lage der heimischen Wirtschaft beurteilten die Experten ebenfalls günstiger als zuletzt. Dieses Teilbarometer stieg auf 32,4 Zähler von 28,7 Punkten. Fachleute hatten hier lediglich mit einem Anstieg auf 30,0 Zähler gerechnet.
Analysten stimmt der Anstieg zuversichtlich: "Dies ist ein gutes Omen für den Morgen zur Veröffentlichung anstehenden Ifo-Geschäftsklimaindex", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Es bestätige die Erwartung, dass die deutsche Wirtschaft 2014 mit rund 2,0 Prozent deutlich stärker als in diesem Jahr wachsen werde. Thomas Gritzel von der VP Bank hält ein Wachstum von zwei Prozent im kommenden Jahr für durchaus realistisch. "Das müssen so allmählich auch die Pessimisten erkennen."
Andreas Scheuerle von der Dekabank rechnet nach dem positiven ZEW-Index ebenfalls mit einem starken Info-Index. "Die Unternehmen gewinnen an Zuversicht, weil sie ihre Exporterwartungen nach oben schrauben. Die Signale, die von der Weltwirtschaft kommen, sind ermutigend. Die Binnenkonjunktur ist nach wie vor robust. Wir rechnen mit einem Wachstum von 1,7 Prozent im kommenden Jahr und auch darüber hinaus mit einer Fortsetzung der starken Konjunktur."
Quelle: ntv.de, ddi