Neues Chevron-Öldesaster Brasilien hält Manager fest
18.03.2012, 10:34 Uhr
Erneutes Ölleck vor der Küste Brasiliens.
(Foto: picture alliance / dpa)
Brasilien ist sehr verärgert wegen eines erneuten Ölaustritts vor seiner Küste. Das bekommt der betroffene US-Ölriese Chevron zu spüren. Laut Gerichtsbeschluss dürfen mehrere Konzernmanager nicht aus dem größten südamerikanischen Land ausreisen.
Nach einem dürfen 17 Manager des US-Ölkonzerns und des Schweizer Tiefbohrunternehmens Transocean das südamerikanische Land vorerst nicht verlassen. Wie örtliche Medien berichteten, gab ein Gericht in Rio de Janeiro einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft in Campos (Bundesstaat Rio) statt. Staatsanwalt Eduardo Santos de Oliveira kündigte Strafanträge gegen die Manager wegen Umweltvergehen an.
Von dem Ausreiseverbot sind den Berichten zufolge Chevron- und Transocean-Mitarbeiter aus den USA, Brasilien, Frankreich, Australien und Großbritannien betroffen, unter ihnen auch der amerikanische Chef von Chevron Brasilien, George Buck. Chevron habe sich zunächst nicht äußern wollen, da das Unternehmen noch nicht offiziell über die juristischen Schritte informiert worden sei, hieß es.
Der Ölkonzern hatte in der vergangenen Woche die vorübergehende Einstellung der Förderung im Frada-Ölfeld im Campos-Becken mitgeteilt. Techniker hätten bei Routinekontrollen einen erneuten Austritt sehr geringer Öl-Mengen ins Meer festgestellt. Nach Angaben der brasilianischen Marine hat sich mittlerweile etwa 130 Kilometer vor der Küste Rios ein rund ein Kilometer langer Ölteppich gebildet.
In dem Gebiet waren Ende vergangenen Jahres bereits bei Bohrungen in großer Meerestiefe schätzungsweise 2400 Barrel (je 159 Liter) Öl ins Meer gelaufen. Chevron hatte die volle Verantwortung für den Vorfall übernommen. Die brasilianischen Behörden verlangen Schadenersatz in Milliardenhöhe.
Quelle: ntv.de, dpa