Wirtschaft

Investoren-Party mit Nebenwirkungen Brasilien will Real-Rally stoppen

Der massive Zufluss ausländischer Anlegergeldern wird für die brasilianische Wirtschaft zum Fluch. Weil die Landeswährung Real durch die Kapitalschwemme immer stärker aufwertet, werden Exportgüter immer teurer. Deshalb will die Regierung nun mit neuen Steuern die Geldanlage uninteressanter machen.

Beim legendären Karneval in Rio zieht so mancher Zombie durch die Straßen der brasilianischen Metropole.

Beim legendären Karneval in Rio zieht so mancher Zombie durch die Straßen der brasilianischen Metropole.

(Foto: REUTERS)

Brasilien will einem Zeitungsbericht zufolge möglicherweise mit einer weiteren Steuererhöhung die Aufwertung der Landeswährung Real bremsen. Die Regierung erwäge die Wiedereinführung einer 15-prozentigen Einkommensteuer auf den Kauf heimischer Staatsanleihen durch ausländische Investoren, berichtete "O Estado de S. Paulo" am Samstag. Entsprechende Beschlüsse gegen die Aufwertung der Währung würden nach dem G20-Gipfel in der kommenden Woche in Betracht gezogen.

Die Regierung hatte bereits vor einem Monat den Steuersatz für den Kauf brasilianischer Anleihen durch Ausländer überraschend auf sechs von zwei Prozent erhöht. Seit Juni ist der Real um sieben Prozent gestiegen. Die brasilianische Export-Wirtschaft bekommt dies schmerzhaft zu spüren, weil ihre Waren dadurch teurer werden. Weil die Zinsen in den Industriestaaten auf einem Rekordtief sind, legen Investoren ihr Geld derzeit in großem Stil in Ländern an, wo sie eine höhere Rendite erzielen können - etwa in Brasilien. Dieser massive Geldzufluss treibt den Real in die Höhe.

Quelle: ntv.de, rts

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