Wirtschaft

Abwrack-Effekte am Reifenmarkt Bridgestone wärmt vor

Der japanische Reifenriese Bridgestone leidet weiter unter der weltweiten Absatzkrise auf dem Automarkt. Die schlechte Nachfrage und der starke Yen führten den Continental-Rivalen im ersten Halbjahr in die Verlustzone.

In mehr als 100 Jahren Autobau hat sich die Komponente Reifen im Prinzip wenig verändert.

In mehr als 100 Jahren Autobau hat sich die Komponente Reifen im Prinzip wenig verändert.

(Foto: REUTERS)

Trotzdem blickt der Konzern optimistischer auf das Gesamtjahr: Bridgestone hob seine Gewinnprognose erneut an und rechnet nun wie auch von Analysten erwartet mit einem operativen Ergebnis von umgerechnet 445 Mio. Euro (61 Mrd. Yen). Das wäre aber immer noch weniger als die Hälfte des Betriebsgewinns von 2008.

Der Betriebsverlust von Bridgestone belief sich im ersten Halbjahr auf 146 Mio. Euro. Vor einem Jahr hatte der Konzern noch ein operatives Ergebnis von 612 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Umsatz ging von Januar bis Juni um 27 Prozent auf 8,8 Mrd. Euro zurück.

Dank massiver Kostensparmaßnahmen sehen Experten den Konzern, der mit dem französischen Rivalen Michelin um die Führung auf dem Reifenmarkt kämpft, jedoch als gut aufgestellt. Die Einsparungen seien größer ausgefallen als erwartet, sagte Analyst Kunihiro Matsumoto von UBS Securities. Dadurch habe Bridgestone die Möglichkeit, in diesem Jahr seine Prognose nochmals zu verbessern. Die Nachfrage werde allerdings schwach bleiben.

Der japanische Konzern ist diesbezüglich etwas optimistischer. Er rechne damit, dass sich der Absatz von Neu- und Ersatzreifen im zweiten Halbjahr in den USA und Europa erhole, sagte der Finanzvorstand Koki Takahashi. Dazu würden staatliche Maßnahmen wie die Abwrackprämie beitragen. Allerdings werde dadurch die Nachfrage möglicherweise nur vorgezogen.

Die Bridgestone-Konkurrenten auf dem hart umkämpften Reifenmarkt konnten zuletzt mit ihren Quartalszahlen überraschen. Der Verlust des größten US-Reifenherstellers Goodyear wie auch der Fehlbetrag von Michelin fielen geringer aus als erwartet. Conti schrieb im vierten Quartal mit 457 Mio. Euro tiefrote Zahlen.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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