Opel-Magna-Deal Briten beschweren sich
24.09.2009, 06:55 UhrDie britische Regierung hat einem Zeitungsbericht zufolge bei EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes direkt Protest gegen die Übernahme des Automobilbauers Opel durch den Zulieferer Magna eingelegt.
Wirtschaftsminister Peter Mandelson habe in einem Brief an Kroes die geplante Transaktion frontal angegriffen, berichtete die "Financial Times Deutschland". "Wir glauben nicht, dass das vorliegende Magna-Angebot der beste verfügbare Plan ist", heißt es demnach in dem Schreiben.
Die neue Gesellschaft wäre bei einer Übernahme durch einen anderen Interessenten profitabler und hätte bessere Überlebenschancen, zitiert die Zeitung aus Mandelsons Brief. So berücksichtige Magna mit seinem Sanierungsplan nur unzureichend den nötigen Kapazitätsabbau. Es seien sogar Produktionsausweitungen in Russland geplant.
Zudem sollten hocheffiziente Werke in Großbritannien und Spanien zugunsten weniger profitabler Werke zurechtgestutzt werden. Die Magna-Pläne kämen die EU-Staaten rund 1,3 Mrd. Euro teurer als etwa das alternative Übernahmekonzept des Finanzinvestors RHJ und seien rund zwei Mrd. Euro teurer als ein Verbleib Opels bei GM.
Die Zeitung "Die Welt" berichtete vorab, in der EU-Kommission seien intern starke Vorbehalte laut geworden. "Die Stimmung gegenüber dem gesamten Opel-Deal ist wenig freundlich. Das Verhalten der Deutschen wird mit Kopfschütteln betrachtet", zitierte die Zeitung "hohe Kreisen der Kommissionsbehörde". So sei die "frühzeitige Festlegung auf einen Investor falsch gewesen und habe die Verhandlungsbasis geschwächt". Die "massive staatliche Intervention" sei problematisch. Mit "großer Skepsis" werde auch der neue Miteigentümer Sberbank gesehen.
Quelle: ntv.de, wne/rts