Die britische Handelsbank Close Brothers ist einem Zeitungsbericht zufolge an der zum Verkauf stehenden Commerzbank-Tochter Kleinwort Benson interessiert.

Das britische Geldhaus gehöre zu den Interessenten, die es in die zweite Runde der Auktion geschafft hätten, berichtete die "Sunday Times" ohne Nennung von Quellen. Bei Close Brothers war niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Für die Privatbank Kleinwort Benson hatte die Commerzbank nach Reuters-Informationen vom Mai Interessenbekundungen von rund 30 Instituten erhalten. Mehr als 20 davon seien strategische Investoren, die anderen stammten aus dem Private-Equity-Umfeld, sagte eine mit der Transaktion vertraute Person. Der Bilanzwert der Traditionsbank belaufe sich auf rund 300 Mio. Pfund (rund 345 Mio. Euro), hieß es von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person.

Harte Auflagen

Der geplante Verkauf ist Teil der Commerzbank-Strategie, sich nach der Übernahme der Dresdner Bank von der Allianz nur noch auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Das deutsche Institut will insbesondere das volatile Investmentbanking der Tochter Dresdner Kleinwort verkaufen.

Auf Druck der EU-Kommission muss sie aber auch andere Geschäftsteile wie Kleinwort Benson, die AllianzDresdner Bauspar AG oder den Immobilienfinanzierer Eurohypo veräußern.

Die Commerzbank hatte vom Staat Hilfen über 18 Mrd. Euro bekommen, die die Brüsseler Behörde nur unter harten Auflagen wie eben den Verkauf von Sparten genehmigt hat.