Wirtschaft

Notenbankchef betont gelassen Britische Inflation steigt

(Foto: Reuters)

Höhere Steuern und steigende Spritpreise haben die Inflation in Großbritannien zum Jahresauftakt auf den höchsten Stand seit November 2008 getrieben. Binnen Jahresfrist verteuerten sich die Lebenshaltungskosten um 3,5 Prozent, wie das Statistikamt in London mitteilte. Großbritanniens Notenbankchef Mervyn King zerstreute aber Befürchtungen, dass die Teuerung dauerhaft hoch bleiben könnte.

Der Anstieg sei nur temporär, schrieb King an Finanzminister Alistair Darling. Der Preisdruck lasse im Jahresverlauf wegen der immer noch bei weitem nicht ausgelasteten Kapazitäten und der hohen Arbeitslosigkeit wieder nach.

Schon zuvor hatte King es als größere Gefahr bezeichnet, dass die Inflation mittelfristig unter zwei Prozent rutscht. Damit stärkte er Erwartungen, dass die Notenbank an ihrem rekordniedrigen Leitzins vorerst festhalten dürfte. Beim milliardenschweren Wertpapier-Ankaufprogramm legte die Bank von England zuletzt eine Pause ein. Das Programm werde aber ständig überprüft und gegebenenfalls angepasst, sagte King. Gleichermaßen werde der Rat der Notenbank die Geldpolitik straffen, wenn irgendwann in der Zukunft die Inflationserwartungen über zwei Prozent zu steigen drohten.

Auch Lebensmittel teurer

Danach sieht es derzeit aber nicht aus. Grund dafür ist einerseits eine Krisenmaßnahme aus dem vergangenen Jahr: Die Regierung in London hatte die Mehrwertsteuer vorübergehend gesenkt, um den Konsum zu stärken. Zu Jahresauftakt wurde die Steuer wieder erhöht. Andererseits liegt der Ölpreis derzeit mit gut 70 Dollar um 70 Prozent höher als vor Jahresfrist. Dazu kommt die kalte Witterung, die die Kosten für Nahrungsmittel nach oben treibt. Allein teurerer Blumenkohl trug 0,04 Prozentpunkte zur Inflationsrate bei.

Binnen Monatsfrist gaben die Lebenshaltungskosten 0,2 Prozent nach und damit so gering wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung. Üblicherweise sinken die Verbraucherpreise nach den Weihnachtsfeiertagen, weil etwa Reisen billiger werden.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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