Wirtschaft

Plädoyer für weniger Landesbanken Brüderle in Schäubles Revier

Obwohl er Bundeswirtschaftsminister ist, wird Rainer Brüderle nicht müde, sich zum deutschen Bankensystem zu äußern. Der FDP-Politiker fordert eine Reduzierung der Landesbanken auf zwei. Zudem will er den Rettungsschirme für Unternehmen noch in diesem Jahr schließen.

Immer einig? Rainer Brüderle mit Wolfgang Schäuble.

Immer einig? Rainer Brüderle mit Wolfgang Schäuble.

(Foto: dpa)

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hat sich dafür ausgesprochen, die Anzahl der Landesbanken von derzeit acht auf höchstens zwei zu reduzieren. "Als Dachinstitute für die Sparkassen sind eine, maximal zwei Landesbanken ausreichend", sagte der FDP-Politiker der "Bild am Sonntag".

Die Bundesländer sollten die Kraft haben, sich auf eine solche Reform zu verständigen, fügte der Minister hinzu. Eine "Flurbereinigung" sei überfällig.

Brüderle sprach sich zudem dafür aus, dass der Staat in spätestens vier Jahren sein Engagement bei der Commerzbank beendet. "Wenn wir der Commerzbank jetzt auf einen Schlag Milliarden von Euro entzögen, wäre ihre Handlungsfähigkeit massiv beschnitten. Der Staat muss aber innerhalb von drei bis vier Jahren aus der Commerzbank wieder aussteigen", sagte er weiter.

Die Commerzbank war durch die Finanzkrise und die Übernahme der Dresdner Bank in Schwierigkeiten geraten und wird mit staatlichen Hilfen gestützt. Sie gehört zu rund einem Viertel dem deutschen Steuerzahler.

"Ausstieg aus HRE dauert länger"

Einen Rückzug der Regierung strebt Brüderle auch bei der Hypo Real Estate an, allerdings sei die Lage bei der HRE "etwas komplizierter", sagte Brüderle weiter. Der Ausstieg werde um einiges länger dauern als bei der Commerzbank. Bei der Höhe des Problems falle es aber schwer, einen konkreten Zeitraum zu benennen.

Den Rettungsschirm für Unternehmen will Brüderle noch in diesem Jahr schließen. "Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer und auch nicht der bessere Banker. Wir müssen wieder in die geordneten Bahnen der sozialen Marktwirtschaft zurückkehren", sagte der FDP-Politiker.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen