Verdacht auf illegale Absprachen Brüssel filzt Pharma-Firmen
09.12.2009, 20:29 UhrDie EU-Kommission lässt in mehreren EU-Staaten Büroräume von Pharma-Unternehmen durchsuchen. Die Ermittler fahnden nach Belegen für mögliche Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht.

Preisabsprachen mag die EU-Kommission gar nicht: Beweise für ihren Verdacht stehen noch aus.
(Foto: dpa)
Die unangekündigten Inspektionen seien in verschiedenen Mitgliedsstaaten erfolgt, teilte die Behörde in Brüssel mit. Namen von Unternehmen nannte sie, wie in solchen Fällen üblich, nicht.
Es gebe allerdings Gründe zu der Annahme, dass die Firmen ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht hätten, hieß es aus Brüssel. Die Branchenriesen AstraZeneca, GlaxoSmithKline, Bayer und Boehringer Ingelheim erklärten, sie seien von den Durchsuchungen nicht betroffen.
Die Dauer der nun folgenden Ermittlungen ist offen und hängt unter anderem von der Kooperationswilligkeit der Firmen ab. Die Durchsuchungen bedeuteten nicht, dass die Unternehmen unbedingt schuldig seien.
Wegen unterschiedlicher Kartell-Verdachtsfälle kam es in den vergangenen zwei Jahren wiederholt zu Razzien bei Pharmaunternehmen. Falls die aktuellen Ermittlungen den Verdacht erhärten sollten, können EU-Wettbewerbsverfahren eröffnet werden.
Im schlimmsten Fall drohen den Unternehmen Sanktionen sowie hohe Bußgelder von bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes. Absprachen sowie der Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung zum Schaden von Kunden und Konsumenten sind in der EU streng verboten.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts