Wirtschaft

Milliardenschwere Risiken Buffett hilft Swiss Re

Der Rückversicherungskonzern Swiss Re trennt sich auf einen Schlag von milliardenschweren Risiken. Dazu reichen die Schweizer ein Paket mit amerikanischen Lebensversicherungen an die Berkshire Hathaway Life Insurance des Milliardärs Warren Buffett weiter.

Wette auf die Zukunft: Warren Buffetts Berkshire Hathaway nimmt Swiss Re Milliardenrisiken ab.

Wette auf die Zukunft: Warren Buffetts Berkshire Hathaway nimmt Swiss Re Milliardenrisiken ab.

(Foto: REUTERS)

Swiss Re, Nummer zwei der Branche hinter der Münchener Rück, erhält eine Provisionszahlung von 1,3 Mrd. Franken (884 Mio. Euro) und kann 300 Mio. Franken Deckungskapital anderswo einsetzen.

Die mit dem Portfolio erzielbare Eigenkapitalrendite (ROE) sei für Swiss Re unattraktiv, sagte Finanzchef George Quinn am Montag. "Das Prämienvolumen der Firma wird schrumpfen, aber wenn wir richtig reinvestieren können, wird der Gewinn steigen." Quinn deutete auch an, dass Berkshire mehr Rendite aus den Anlagen des Portfolios herausholen könnte.

Konzentration aufs Kerngeschäft   

Swiss Re war 2008 tief in die roten Zahlen gerutscht, weil sich der Konzern mit hochriskanten Wertpapieren verspekuliert hatte. Der im vergangenen Februar angetretene Konzernchef Stefan Lippe rief daraufhin die Konzentration auf das klassische Kerngeschäft und eine Reduzierung der Anlagerisiken aus.

Es ist nicht das erste Mal, dass Swiss Re Geschäfte mit Buffett macht. Im März 2009 hatte der legendäre Investor dem Konzern mit 3 Mrd. Franken frischem Kapital in Form einer Wandelanleihe unter die Arme gegriffen. Und vor zwei Jahren hatte die Schweizer gegen Provision 20 Prozent ihres Sach- und Unfallversicherungsgeschäfts für einen Zeitraum von fünf Jahren an Berkshire abgetreten. Damals stieg Buffett auch mit drei Prozent bei Swiss Re ein und ist damit einer der größten Aktionäre. Und sollte er die Wandelanleihe in Aktien tauschen, würde sein Anteil auf rund ein Viertel steigen. Allerdings ist es das erklärte Ziel von Swiss Re, das Papier abzulösen.

Wer verdient am meisten?   

Die Swiss-Re-Aktien sanken um 1,4 Prozent auf 49,42 Franken, während der europäische Branchenindex im Plus lag. Die Situation von Swiss Re habe sich stabilisiert, doch Prämienvolumen und Rentabilität des Lebensversicherungsgeschäfts stellten weiterhin große Herausforderungen dar, sagte Analyst Stefan Schürman von der Bank Vontobel. Wer schließlich an der Transaktion am meisten verdiene, werde erst die Zukunft zeigen, erklärte Kepler-Analyst Fabrizio Croce.

Quelle: ntv.de, rts

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