Kraft-Angriff auf Cadbury Buffett schießt quer
05.01.2010, 17:50 UhrDie geplante Übernahme des britischen Süßwaren-Herstellers Cadbury gestaltet sich für den US-Lebensmittelkonzern Kraft Foods immer schwieriger. Jetzt haben die Briten einen mächtigen Helfer gewonnen.

Widerstand schlägt den Amerikanern auch aus der Belegschaft entgegen: Mitte Dezember protestierten Cadbury-Mitarbeiter in London gegen die Übernahmepläne.
(Foto: REUTERS)
Nicht nur, dass sich das Cadbury-Management gegen den Verkauf wehrt und Schützenhilfe bei der Konkurrenz sucht. Kraft-Chefin Irene Rosenfeld bekommt jetzt auch noch Gegenwind aus den eigenen Reihen. Der Großaktionär Berkshire Hathaway hat sich am Dienstag gegen die zur Finanzierung nötige Ausgabe neuer Aktien ausgesprochen.
Die Einwilligung würde einem "Blankoscheck" gleichkommen, mit dem Kraft sein Angebot jederzeit erhöhen könnte, kritisierte Berkshire Hathaway. Dabei, so die Sorge der Beteiligungsfirma der US-Investorenlegende Warren Buffett, würde das Kraft-Management letztlich zuviel für den britischen Wettbewerber zahlen und die Aktionäre hätten das Nachsehen. Die Holding ist nach eigenen Angaben mit 9,7 Prozent der größte Anteilseigner von Kraft.
Milliarden für Aktionäre
Um die umgerechnet knapp 16 Mrd. Dollar (rund 11 Mrd. Euro) schwere Übernahme von Cadbury zu stemmen, will Kraft 370 Mio. neue Aktien auflegen, was aktuell einem Wert von rund 10 Mrd. Dollar entspräche. Die Aktien will Kraft dann den Cadbury-Aktionären im Tausch für deren Anteilsscheine anbieten. Zudem sollen die Cadbury-Eigner noch Bares oben drauf bekommen.
Berkshire Hathaway will nun bis zum 19. Januar abwarten, um vielleicht doch noch grünes Licht für die Ausgabe der Aktien zu geben. Dann will Kraft die endgültigen Details des Übernahmeangebots veröffentlichen.
Quelle: ntv.de, dpa