Einigung mit Lehman Brothers Bundesbank darf auf Geld hoffen
27.10.2011, 06:58 UhrDie während der Finanzkrise zusammengebrochene US-Investmentbank Lehman Brothers einigt sich mit der Bundesbank und anderen wichtigen Gläubigern über die Höhe der Ansprüche. Damit kommt der Insolvenzverwalter der Auszahlung von Geld einen Schritt näher. Die Gläubiger müssen allerdings auf den Großteil der Forderungen verzichten.

Die Pleite von Lehman Brothers gilt als einer der Höhepunkte der Finanz- und Wirtschaftskrise.
(Foto: REUTERS)
Die Gläubiger der insolventen US-Investmentbank Lehman Brothers sind ihrem Geld ein wenig näher gekommen. Der Insolvenzverwalter der Lehman-Muttergesellschaft einige sich nach eigenen Angaben mit einer Reihe von wichtigen Gläubigern über die Höhe ihrer Forderungen - darunter die Deutsche Bundesbank und der Bundesverband deutscher Banken. Eine weitgehende Einigung ist die Voraussetzung für die Auszahlung des verbliebenen Lehman-Vermögens.
Lehman Brothers war im September 2008 wegen missglückter Spekulationen auf dem US-Häusermarkt zusammengebrochen. Die Pleite hatte die Finanzkrise erst richtig angefacht. Seit dieser Zeit läuft die Abwicklung der einst viertgrößten Investmentbank. Abertausende Geschäftspartner sehen sich geschädigt und verlangen ihren Anteil an der Insolvenzmasse. Das Team von Insolvenzverwalter Bryan Marsal arbeitet daran, das komplizierte Finanzgeflecht aufzudröseln und abzuwägen, welche Forderungen berechtigt sind. Erst dann kann Geld fließen.
Der Auszahlung näher gekommen
Nach dem aktualisierten Insolvenzplan, den der Verwalter am vergangenen Dienstag bei Gericht hinterlegt hat, hat der Bundesverband deutscher Banken nun noch Forderungen über 5,3 Mrd. Dollar und die Deutsche Bundesbank über 3,5 Mrd. Dollar. Damit haben beide kräftige Abstriche gemacht. Nach Angaben des Finanzdienstleisters Bloomberg hatten beide ursprünglich zusammengenommen 37 Mrd. Dollar verlangt, alleine die Bundesbank 12,2 Mrd. Dollar.
Selbst von den heruntergeschraubten Forderungen werden Bundesbank und Bankenverband nur einen kleinen Teil wiedersehen. Der Insolvenzverwalter geht davon aus, am Ende 65 Mrd. Dollar verteilen zu können. Dem stehen aber immer noch wesentlich höhere Forderungen von geschätzt 320 Mrd. Dollar gegenüber. Die Gläubiger dürfen sich darauf einstellen, am Ende um die 20 Cent pro Dollar zurückzubekommen. Bis zum 4. November müssen sich die Gläubiger entscheiden, ob sie mit dem Insolvenzplan einverstanden sind. Anfang 2012 könnte dann das erste Geld ausgezahlt werden.
Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts