Wirtschaft

"Konjunkturkrise gut gemeistert" Bundesbank erhöht Prognose

Der Zustand der deutschen Wirtschaft ist nach Einschätzung der Bundesbank robuster als erwartet. Das Geldinstitut ist mit seiner Prognose optimistischer als noch im Winter. Seiner Meinung nach verlieren die öffentlichen Stabilisierungsmaßnahmen an Bedeutung.

Die Exporte sind eine Hauptantriebskraft des Aufschwungs.

Die Exporte sind eine Hauptantriebskraft des Aufschwungs.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Deutsche Bundesbank sieht die Entwicklung der deutschen Wirtschaft etwas günstiger als noch im Winter. Wie das Geldinstitut im Rahmen seiner halbjährlichen gesamtwirtschaftlichen Vorausschätzung mitteilte, rechnet es nun für das laufende Jahr mit einem Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,9 Prozent und für 2011 mit einem Plus von 1,4 Prozent. Im Dezember hatte die Bundesbank für 2010 einen BIP-Zuwachs um 1,6 Prozent und für 2011 ein Wachstum von 1,2 Prozent vorhergesagt.

Nach einem verhaltenen Winterhalbjahr habe die konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft spürbar Fahrt aufgenommen, hieß es. Seit Beginn des Frühjahrs setzten sich die von der Weltwirtschaft ausgehenden positiven Impulse zunehmend durch. Der Preisanstieg bleibe trotz der Euro-Abwertung verhalten.

Die Hauptantriebskräfte für das wirtschaftliche Wachstum sieht die Bundesbank zunächst in den Exporten sowie den Impulsen vom Lagerzyklus, während die öffentlichen Stabilisierungsmaßnahmen nach und nach an Bedeutung verlören. Mittelfristig werde sich die Investitionstätigkeit der Unternehmen beleben, und auch die privaten Konsumausgaben dürften wieder zunehmen.

Belastungen moderat erhöht

Zwar könnte die Arbeitslosigkeit im Prognosezeitraum etwas steigen, hieß es. Dies ändere jedoch nichts an dem Befund, dass der deutsche Arbeitsmarkt die schwerste Konjunkturkrise der Nachkriegszeit außerordentlich gut gemeistert habe. Im Jahr 2011 könnte sich die Zahl der registrierten Arbeitslosen auf 3,4 Millionen belaufen. Das entspräche einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 8,0 Prozent.

Die Bundesbank erwartet, dass sich die Verbraucherpreise im Prognosezeitraum trotz der Belastungen durch höhere Rohölpreise sowie durch die Abwertung des Euro voraussichtlich nur moderat erhöhen. Im Mittel dürften die Verbraucherpreise im Jahr 2010 um 1,2 Prozent und im Jahr 2011 um 1,6 Prozent steigen.

EZB-Zahlen für Eurozone

Die Prognosen der Bundesbanken setzen voraus, dass negative Vertrauenseffekte, die von der erheblichen Verschlechterung der öffentlichen Finanzen in einer Reihe von Ländern ausgehen, begrenzt bleiben. Dazu seien allerdings glaubwürdige Maßnahmen zur nachhaltigen Sanierung der öffentlichen Haushalte nötig, erklärte die Bundesbank. Abgesehen davon sei vorstellbar, dass die deutsche Wirtschaft von der globalen Erholung in einem größeren Maß profitiere als bislang unterstellt werde.

Die gesamtwirtschaftliche Prognose der Bundesbank für Deutschland ist zugleich auch ihr Beitrag zu den entsprechenden Projektionen der Europäischen Zentralbank (EZB) für die gesamte Eurozone. Danach rechnet die EZB für den gemeinsamen Währungsraum für dieses Jahr mit einem BIP-Zuwachs um 1,0 Prozent und für 2011 mit einem BIP-Plus von 1,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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