Wirtschaft

Nicht süß genug Cadbury lehnt Kraft-Angebot ab

Bittersüße Überraschung für Kraft Foods: Der britische Schokoladenhersteller Cadbury hat die Milliarden-Offerte des Milka-Herstellers abgelehnt. Der Preis stimmt aus Sicht der Briten nicht - und es gibt weitere Interessenten.

Im Kampf um seine Unabhängigkeit hat der britische Schokoladenhersteller Cadbury das milliardenschwere feindliche Übernahmeangebot des Milka-Produzenten Kraft abgelehnt. Zugleich bestätige Cadbury, dass weitere Unternehmen Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt hätten - Namen nannte der Konzern jedoch nicht. Der US-Konzern Hershey und der italienische Nutella-Hersteller Ferrero haben bereits Interesse an Cadbury angemeldet und auch der Schweizer Konkurrent Nestle ist als möglicher Käufer im Gespräch. Cadbury erhöhte derweil seine längerfristigen Wachstumsprognosen - offenbar, um sich attraktiver für potenzielle Partner zu machen.

Cadbury warnt seine Aktionäre vor "Diebstahl" durch Kraft.

Cadbury warnt seine Aktionäre vor "Diebstahl" durch Kraft.

(Foto: REUTERS)

Das Angebot Krafts sei völlig unangemessen, begründete der Hersteller von "Dairy Milk"-Schokolade die Zurückweisung. Die Aktionäre dürften nicht zulassen, dass Kraft Cadbury "stehle". Kraft hat den Cadbury-Aktionären ein etwa 10 Mrd. Pfund (rund 11 Mrd. Euro) schweres Übernahmeangebot vorgelegt. Nach britischen Übernahmeregeln kann darum nun noch weitere sieben Wochen gerungen werden.

Die Cadbury-Aktie legte im Verlauf 0,4 Prozent auf 793,5 Pence zu, während das Kraft-Gebot sich lediglich auf 727 Pence beläuft. Branchenexperten glauben, dass Kraft 820 bis 850 Pence auf den Tisch legen muss, um Cadbury tatsächlich zu bekommen.

Nestle nur stiller Beobachter?

Das potenzielle Interesse Ferreros und Hersheys werde zwar wohl nicht zu einem feindlichen Übernahmegebot führen, sagte Analyst Jeremy Batstone-Carr vom Brokerhaus Charles Stanley. Denkbar sei jedoch eine Zusammenarbeit. Einem Bericht des "Sunday Telegraph" zufolge haben Cadbury und Hershey bereits über ein freundliches Übernahmegebot des US-Konzerns verhandelt. Der Schweizer Lebensmittelriese Nestle beschränkt sich Analysten zufolge bislang auf eine Beobachterrolle.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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