Wirtschaft

"LOL-Gate" in London Cameron und Brooks simsen

Die langen roten Locken sind das Markenzeichen der langjährigen Vertrauten von Rupert Murdoch, Rebekah Brooks.

Die langen roten Locken sind das Markenzeichen der langjährigen Vertrauten von Rupert Murdoch, Rebekah Brooks.

(Foto: REUTERS)

Vor dem Untersuchungsausschuss der Abhöraffäre um die Murdoch-Medienhäuser legt Ex-Managerin Brooks ihr Verhältnis zu Premier David Cameron offen: So schicken sich die beiden gerne freundschaftliche SMS-Nachrichten, wobei Brooks den Premier offenbar auf einige Feinheiten aufmerksam machen muss: So kommt "DC" bei Abkürzungen wie "LOL" ins Schleudern.

Der Premier und seine Handy-Gepflogenheiten sind ebenfalls Gegenstand der Untersuchung.

Der Premier und seine Handy-Gepflogenheiten sind ebenfalls Gegenstand der Untersuchung.

(Foto: REUTERS)

Die frühere Murdoch-Verlagschefin Rebekah Brooks hat vor einem Untersuchungsausschuss ihre enge fre undschaftliche Beziehung zu Premierminister David Cameron offengelegt. Cameron habe ihr zahlreiche Handy-Kurznachrichten geschickt und meist mit dem Kürzel "DC" unterzeichnet, sagte die 43-Jährige unter Eid im sogenannten Leveson-Ausschuss aus. Brooks hatte auf dem Höhepunkt der Abhöraffäre um Murdoch-Blätter 2011 zurücktreten müssen.

Bisweilen habe der 45-jährige Regierungschef unter seine SMS-Nachrichten auch das Kürzel "LOL" gesetzt. Sie habe ihm dann aber erklärt, dass dies nicht etwa - wie von ihm vermutet – "Lots of Love" ("Viel Liebe") bedeutet, sondern "Laughing out Loud" ("Lautes Lachen"). Dann habe er nur noch mit "DC" unterzeichnet. Im Internet machte umgehend nach der Aussage das Schlagwort "LOL-Gate" die R unde.

Die Frau mit der roten Lockenmähne gilt als eine der Schlüsselfiguren in der Abhör- und Bestechungsaffäre bei den britischen Murdoch-Zeitungen "News of the World" und "The Sun". Bei beiden Blättern war sie Chefredakteurin, bevor sie als Vorstandschefin zur Zeitungsholding "News International" wechselte, in der neben den beiden Blättern auch die "Times" und die "S unday Times"erschienen.

Mitleid aus der Politik

Auf dem Höhepunkt der Abhöraffäre im vergangenen Sommer musste Brooks ihr Amt abgeben. Sie wurde inzwischen zwei Mal von der Polizei unter anderem wegen Korruptionsverdachts festgenommen und auf Kaution wieder freigelassen. Als sie zurücktreten musste, hätten sowohl Cameron als auch Schatzkanzler George Osborne sowie der frühere Premierminister Tony Blair ihr "indirekt" ihr Mitleid ausgedrückt. Cameron habe bedauert, dass er nicht loyaler zu ihr sein könne.

Der britische Regierungschef war in der Murdoch-Affäre wegen seiner Nähe zu Brooks mehrmals unter Druck geraten. Unter anderem hatte er zugeben müssen, bei einem gemeinsamen Ausritt auf dem Pferd gesessen zu haben, das Scotland Yard als Dauerleihgabe an die Medienmanagerin gegeben hatte.

Quelle: ntv.de, sla/dpa

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