Mit Berggruen unzufrieden Caparros kritisiert Kurs
16.04.2011, 13:09 UhrDas Tischtuch zwischen Alain Caparros und Nicolas Berggruen ist wohl zerschnitten. Grund des Zwists ist der Streit um die künftige Ausrichtung von Karstadt. Caparros, der Rewe-Chef ist, ist als Karstadt-Aufsichtsratschef zurückgetreten.
Rewe-Chef Alain Caparros wettert einem "Spiegel"-Bericht zufolge nach seinem Ausscheiden aus dem Karstadt-Aufsichtsrat gegen den Eigentümer des Warenhauskonzerns, den Investor Nicolas Berggruen. Danach Nachrichtenmagazin zitiert aus einem streng vertraulichen Positionspapier. Demnach attackiert der bisherige Chef des Kontrollgremiums die von Berggruen von Anfang an geplante Aufspaltung der Filialen in die Bereiche Sporthäuser, Premium-Geschäfte und den großen Rest.
Dies berge "ein Schwächungspotenzial für das Kerngeschäft, das ich als Aufsichtsrat der Gesellschaft nicht verantworten will". Bis heute habe man ihm "keine operative oder strategische Begründung" für den Schritt geliefert, zitiert der "Spiegel" Caparros. Die Spaltaktion bedeute nur zusätzlichen Aufwand, obwohl "das Unternehmen weit davon entfernt ist, saniert zu sein".
In der vergangenen Woche hatte Caparros sein erst im Oktober übernommenes Karstadt-Mandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Ein Vertrauter Berggruens rückte nach.
Der deutsch-amerikanische Investor wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Er hatte Karstadt durch seinen Einstieg vor dem Untergang bewahrt.
Quelle: ntv.de, dpa