DocMorris steht zum Verkauf Celesio brechen Gewinne weg
27.03.2012, 10:35 Uhr
(Foto: dpa)
Nach einem deutlichen Gewinnrückgang zieht Celesio die Zügel an und trennt sich von mehreren Geschäftsbereichen. Dazu gehört auch das Enfant terrible der Arzneimittelverkäufer, die Online-Apotheke Docmorris, die der Mutter vor allem Ärger und Verluste beschert.
Der Pharmagroßhändler Celesio hat die Faxen dicke: Fünf Jahre nach der Übernahme des Online-Versandhandels DocMorris stellt die Mutter das Unternehmen wieder zum Verkauf. Künftig will sich Celesio wieder ganz auf das Kerngeschäft Großhandel und Apotheken konzentrieren. Neben DocMorris stellt das Unternehmen auch die Dienstleister Movianto und Pharmexx ins Schaufenster.
Der Erwerb von DocMorris im Jahr 2007 hatte zu einem Konflikt mit den niedergelassenen Apothekern in Deutschland geführt und eine Klage bis vor den Europäischen Gerichtshof provoziert. "Dies hat Celesio in spürbarem Umfang Marktanteil und Ergebnis gekostet", sagte der Vorstandsvorsitzende Markus Pinger. Für das Unternehmen hatte Celesio damals rund 200 Mio. Euro gezahlt.
Für DocMorris seien in den vergangenen Monaten alle Optionen geprüft worden, insbesondere eine mögliche Integration des DocMorris Versandhandel in das geplante Apothekennetzwerk. Das Ziel, daraus einen Nutzen für die Partnerapotheken zu generieren, habe sich vor dem Hintergrund des DocMorris-Geschäftsmodells jedoch als nicht realisierbar erwiesen.
Dividende halbiert
Staatliche Sparmaßnahmen im Gesundheitssystem vieler Länder haben dem Pharmahändler Celesio im vergangenen Jahr zugesetzt. Der um Einmaleffekte bereinigte Betriebsgewinn fiel um 17 Prozent auf 578 Mio. Euro. Der Umsatz schrumpfte um ein Prozent auf 23 Mrd. Euro. Die Aktionäre, allen voran Mehrheitseigner Haniel, sollen deshalb nur eine Dividende von 25 Cent erhalten nach 50 Cent im Jahr zuvor.
Im laufenden Jahr will der Konzern den bereinigten Betriebsgewinn mindestens stabil halten, bekräftigte Celesio-Chef Pinger. Er hatte dem Unternehmen nach seinem Amtsantritt im August 2011 einen Strategiewechsel verordnet.
Quelle: ntv.de