Wirtschaft

Deutsche Bank will einsteigen Chancen bei ABN Amro steigen

Hat gut lachen: Deutsche-Bank-Chef Ackermann könnte in Holland zum Zuge kommen.

Hat gut lachen: Deutsche-Bank-Chef Ackermann könnte in Holland zum Zuge kommen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In den Niederlanden streitet die Regierung mit der EU-Wettbewerbskomissarin Kroes um den Einstieg der Deutschen Bank bei ABN Amro. Bei der EU wird aus wettbewerbsrechtlichen Gründen die Deutsche Bank bevorzugt. Die niederländische Regierung wehrt sich.

Für die Deutsche Bank steigen offenbar die Chancen, doch noch an einen Teil der niederländischen Bank ABN Amro zu kommen. Die Bank hat einem Zeitungsbericht zufolge in EU-Kommissarin Neelie Kroes einen einflussreichen Fürsprecher im Tauziehen mit der niederländischen Regierung. Kroes poche auf die größte deutsche Bank als Käufer des Geschäfts von ABN Amro mit mittelständischen und größeren Firmenkunden, berichtete die Tageszeitung "De Volkskrant" ohne Angabe von Quellen. Das sei nach Kroes' Ansicht die beste Gewähr für echte Konkurrenz unter den niederländischen Instituten.

Die Niederlande wollen die verstaatlichten Banken ABN Amro und Fortis Bank Nederland - die niederländischen Teile des in der Finanzkrise auseinandergebrochenen Allfinanzkonzerns Fortis - fusionieren, um sie später wieder an die Börse zu bringen. Dafür fordert die EU wegen der starken Stellung einer solchen Großbank aber den Verkauf von Unternehmensteilen. Die EU-Kommission hatte vergangene Woche die Frist zum Abschluss eines Verkaufs der ABN-Geschäftssparten um zwei Wochen bis zum 19. Oktober verlängert. Es gilt als unwahrscheinlich, dass die Regierung in Den Haag so schnell einen anderen Käufer findet.

Einigung erwartet

Die Deutsche Bank hatte die sich seit mehr als einem Jahr hinziehenden Verhandlungen über die Übernahme der Einheiten mit mehr als 1000 Mitarbeitern sowie 35.000 Firmen- und 8000 Privatkunden Mitte September platzen lassen. In Finanzkreisen hatte es aber geheißen, die Bank wäre gleichwohl weiter interessiert an den ABN-Amro-Teilen, die sie sich 709 Millionen Euro kosten lassen wollte. Doch dann kam ihr die Verstaatlichung dazwischen. Die Deutsche Bank wollte sich am Dienstag ebenso wenig äußern wie das niederländische Finanzministerium.

EU-Kommissarin Neelie Kroes hatte schon am Freitag indirekt durchblicken lassen, dass sie eine Einigung mit der Deutschen Bank erwartet. Die Kommission habe die Frist verlängert, damit die Verhandlungen mit dem "aktivsten Bieter" abgeschlossen werden könnten. Ein Abschluss könnte unmittelbar bevorstehen. In dem Zeitungsbericht hieß es, die Wettbewerbskommissarin hege den Verdacht, dass das Ministerium die Transaktion mit der Deutschen Bank habe scheitern lassen, weil sie zu starke Konkurrenz unter den Banken fürchte.

In Regierungskreisen hatte es geheißen, eine Alternative zu der ABN-Transaktion wäre ein Verkauf der Geschäftskunden-Sparte von Fortis Nederland an die französische BNP Paribas, der bereits der belgische Arm von Fortis gehört.

Quelle: ntv.de, mme/dpa

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