Wirtschaft

Vier deutsche Raffinerien verkauft Chavez enthüllt Rosneft-Deal

Venezuela zieht sich aus einem Gemeinschaftsunternehmen mit der Deutschen BP zurück: Mit einer beiläufigen Bemerkung gibt Staatspräsident Chavez auf dem Weg nach Moskau bekannt, dass unter anderem in Gelsenkirchen künftig Russen statt Südamerikaner mit am Tisch sitzen.

Staatsmann mit signalrotem Schal: Hugo Chavez bei seiner Ankunft in Moskau.

Staatsmann mit signalrotem Schal: Hugo Chavez bei seiner Ankunft in Moskau.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der venezolanische Staatskonzern Petroleos de Venezuela (PDVSA) hat seine Anteile an vier deutschen Raffinerien der Ruhr Oel nach Russland verkauft. Das sagte Präsident Hugo Chavez auf einer Reise nach Moskau zu Journalisten. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Die Ruhr Oel ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen BP und der PDVSA, der staatlichen Ölgesellschaft von Venezuela. Beide Seiten sind zu je 50 Prozent an Ruhr Oel beteiligt.

Gegründet wurde das Joint Venture bereits 1983 von Veba Oel und PDVSA. Nach Unternehmensangaben war dies die weltweit erste Kooperation zwischen einem Erdöl produzierenden und einem Erdöl verbrauchenden Land. Stellungnahmen dieser Unternehmen liegen nicht vor.

Rosneft klingelt in Gelsenkirchen

Zur Ruhr Oel gehören unter anderem zwei Raffinerien in Gelsenkirchen. Im September hatte der russische Konzern Rosneft Verhandlungen mit PDVSA über die Ruhr Oel bestätigt.

Ende August hieß es, der russische Ölkonzern wolle für den 50-Prozent-Anteil der Venezolaner an den vier Raffinerien in Deutschland ein bis zwei Milliarden US-Dollar berappen.

Es wäre der größte Zukauf eines russischen Energieunternehmens in Westeuropa, hatte das "Wall Street Journal" hervorgehoben. Der russische Staatskonzern sei bereits in "fortgeschrittenen Verhandlungen" mit PDVSA, berichtet das Blatt.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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