Wirtschaft

Kerviel-Prozess Chefs wussten von nichts

Jerome Kerviel auf dem Weg zur Verhandlung.

Jerome Kerviel auf dem Weg zur Verhandlung.

(Foto: Reuters)

Im Prozess um die milliardenschweren Fehlspekulationen des französischen Ex-Börsenhändlers Jerome Kerviel haben seine Vorgesetzten eine Mitschuld von sich gewiesen. Die Chefs von Societe Generale (SocGen) seien über die kriminellen Handelsgeschäfte des 33-jährigen nicht im Bilde gewesen, sagte der Leiter des Wertpapierhandels der Bank, Christophe Mianne, am fünften Prozesstag in Paris. Kerviel habe seine Spuren verwischt und die unerlaubten Handelspositionen verborgen.

Kerviel soll für einen der größten Spekulationsverluste aller Zeiten verantwortlich sein. Die 2008 bekanntgewordenen Handelsgeschäfte kosteten Frankreichs zweitgrößte Bank nach eigenen Angaben 4,9 Milliarden Euro. Kerviel zufolge hatten seine Vorgesetzten aber sehr wohl Kenntniss über seine Handelspositionen.

Auch eine Freundin des Franzosen und frühere SocGen-Mitarbeiterin, Valerie Rolland, unterstrich vor Gericht diese Sichtweise. Die Geschäfte Kerviels seien für die Chefs in mehreren Datenbanken nachvollziehbar gewesen, sagte die ehemalige Richtlinienbeauftragte der Bank.

Kerviel ist der Untreue, des Computer-Missbrauchs sowie der Fälschung angeklagt. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft sowie eine Geldbuße von 375.000 Euro.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen